Wie das niederländische Verteidigungsministerium berichtet, steht man kurz vor Vertragsabschluss zum Ankauf von 22 mobilen Nahbereichs-Fliegerabwehrsystemen vom Typ Skyranger 30 von Rheinmetall Air Defence.
Der Turm ist mit einer 30 Millimeter Schnellfeuerkanone Oerlikon KCA, Kurzstrecken-Boden/Luft-Raketen, 360-Grad-Radar sowie elektrooptischem und Infrarot-Sichtsystem ausgestattet und wird für die Niederlande auf dem Kettenfahrzeug ACSV (Armored Combat Support Vehicles) der Flensburger Fahrzeugbau GmbH aufgebaut.
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Staatssekretär Gijs Tuinman hofft 2028 die ersten Systeme übernehmen zu können: „Der anhaltende Krieg in der Ukraine (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) und die Ereignisse im Nahen Osten zeigen die wachsende Bedeutung von Drohnen (-> Zum Militär Aktuell Drohnen-Themenschwerpunkt) auf dem Schlachtfeld.” Das unterstreicht automatisch, „wie wichtig es ist, diese unbemannten Systeme bekämpfen zu können”, heißt es von Seiten des niederländischen Verteidigungsministeriums.
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Niederlande stärkt Luftverteidigung
Wie fast alle Länder in Europa investieren auch die Niederlande kräftig in ihre Luftverteidigung.
Im November 2024 wurden NASAMS und NOMADS Luftverteidigungssysteme des norwegischen Verteidigungsunternehmen Kongsberg Defence & Aerospace um rund eine Milliarde Euro bestellt. Das stationäre NASAMS-3 System kann AIM-9X Sidewinder Raketen, AIM-120 AMRAAM und AMRAAM-ER Raketen in der Kurz- und Mittelstrecken-Kategorie verschießen. Das mobile NOMADS verfeuert AIM-9X Sidewinder Kurzstrecken-Boden/Luft-Raketen.
Dazu wurden weiter neun Radargeräte vom Typ Ground Master 200 von Thales Niederlande bestellt.
Zudem haben die Niederlande erst am 16. Jänner einen 530 Millionen Euro schweren Auftrag an Raytheon zur Modernisierung des niederländischen Patriot-Luftabwehrsystems erteilt.
Das Nahbereichs-Fliegerabwehrsystem Skyranger 30 wird somit die innerste Schicht des künftig vierschichtigen Luftverteidigungsystems der Niederlande bilden.
Vierter Skyranger Kunde, fünftes Fahrzeug
Das System Skyranger 30 genießt inzwischen hohe Aufmerksamkeit. Binnen eines Jahres hat Rheinmetall nun Aufträge für mehr als 90 Skyranger 30-Systeme erhalten.
Den Anfang machte Österreich im Februar 2024. Das Österreichische Bundesheer hat 36 System fix bestellt und neun Optionen gezeichnet. Die Basis bildet der in Wien-Simmering bei General Dynamics European Land Systems-Steyr gefertigte Pandur Evolution. Geliefert wird ab 2026.
Eine Woche später unterzeichnete die deutsche Bundeswehr ein erstes Los aus 19 Systemen. Die Basis dort ist der 8×8 Radpanzer GTK-Boxer. Der Vertrag enthält eine Option für weitere 30 Systeme. Die Auslieferungen sollen wie in Österreich 2026 beginnen.
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Dänemark folgte im September 2024: Kopenhagen bestellte 16 Fahrzeuge auf Basis des 8×8 Radpanzers Mowag Piranha V. Die Auslieferungen sind für 2026/2027 geplant.
22 weitere Systeme, die ersten auf Kette, gehen jetzt in die Niederlande. Darüber hinaus wurde Rheinmetall in Ungarn beauftragt den Skyranger-30-Turm für den Schützenpanzer Lynx KF41 anzupassen. Ungarn plant den Kauf von 18 Fahrzeugen.
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