Feierlicher Abschluss des 3. Militärpilotenkurses in Viterbo: Am Aeroporto Militare „Tommaso Fabbri” in Mittelitalien, rund 70 Kilometer nördlich von Rom, haben kürzlich sechs weitere Piloten des Österreichischen Bundesheeres das fortgeschrittene Flugtrainingsprogramm für den AW169B des italienischen Herstellers Leonardo erfolgreich abgeschlossen.

Das Bundesheer hat insgesamt 36 Helikopter des Typs bestellt, erst kürzlich wurden die Maschinen sieben und acht offiziell an die rot-weiß-roten Streitkräfte übergeben.

Übergabe der Lizenzen – ©Associazione Nazionale Aviazione Esercito Übergabe der Lizenzen – ©Associazione Nazionale Aviazione Esercito

An der feierlichen Verleihung der Zertifikate in Viterbo nahmen hochrangige Vertreter aus Italien und Österreich teil, darunter Generalleutnant Gaetano Zauner, Kommandeur der italienischen Landoperationsstreitkräfte, der stellvertretende Direktor der Direktion für Luftbewaffnung und Lufttüchtigkeit, der Kommandeur der Heeresluftfahrt sowie Brigadier Wolfgang Luttenberger, Kommandeur der Luftunterstützung des Österreichischen Bundesheeres. Ebenfalls anwesend waren der stellvertretende österreichische Botschafter in Italien sowie Vertreter der Leonardo Helikopter Division.

Der achtwöchige Kurs am Centro Addestrativo Aviazione dell’Esercito (CAAE) – dem Ausbildungszentrum für Heeresflieger – umfasste ein intensives theoretisches und praktisches Trainingsprogramm. Die Piloten absolvierten Übungen zur Missionsplanung, fortgeschrittenen Flugmanövern und komplexen Einsatzszenarien, sowohl im Flugsimulator als auch im Hubschrauber. Besondere Schwerpunkte lagen auf taktischen Flugoperationen in niedriger Höhe, nächtlichen Einsätzen mit Nachtsichtgeräten (NVG) sowie Starts und Landungen in schneebedecktem Gelände. Zudem wurden Tag- und Nachtflüge für Materialtransporte und Bergungsmissionen mit Rettungswinde und Außenlasthaken trainiert.

Tiefflug mit Nachtsichtgeräten in einer mondlosen Nacht. Sonnenuntergang war an dem Tag um 17.12 Uhr – ©Airnav Radar
Tiefflug mit Nachtsichtgeräten in einer mondlosen Nacht. Sonnenuntergang war an dem Tag um 17.12 Uhr.

In der Abschlussphase des Kurses meisterten die sechs Piloten eine anspruchsvolle Flugmission, die in Zusammenarbeit mit weiteren Luftfahrzeugen und Bodeneinheiten durchgeführt wurde. Beteiligt waren unter anderem das 7. AVES-Regiment „Vega” sowie das 66. Luftbewegliche Infanterieregiment „Trieste”.

Die feierliche Zeremonie markierte nicht nur das Ende des Kurses, sondern auch den Abschluss des gemeinsamen Ausbildungsprogramms. Zukünftig wird die Ausbildung für den AW169B in Österreich an der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule am Fliegerhorst Leopold Figl – Flugplatz General Pabisch in Langenlebarn bei Tulln stattfinden.

Embraer: C-390M-Simulator von Rheinmetall für die Niederlande

Insgesamt haben 20 österreichische Piloten das Trainingsprogramm in Viterbo durchlaufen. 15 von ihnen sind nun qualifizierte Fluglehrer für den AW169, vier wurden als Testpiloten ausgebildet. Darüber hinaus haben acht Luftfahrttechniker die Zertifizierung als Bordtechniker für den AW169B erworben. Dafür waren 800 Stunden theoretische Schulung, 120 Stunden im Simulator sowie 850 Flugstunden mit österreichischen AW169B-Hubschraubern erforderlich.

Viel Zeit zum Durchatmen bleibt jedoch nicht: Seit dem 10. Februar und noch bis zum 21. Februar läuft der jährliche Hochgebirgslandelehrgang des Österreichischen Bundesheeres – ein essenzielles Fort- und Weiterbildungsprogramm für Militärpiloten auf Hubschraubern. Als Ausgangspunkt dient der Fliegerhorst Aigen im Ennstal, geflogen wird sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag.

Hier geht es zu weiteren Bundesheer-Meldungen.

Quelle©Bundesheer/Graif, Airnav Radar, Associazione Nazionale Aviazione Esercito