Rheinmetall hat erneut einen Großauftrag im Bereich der mobilen Flugabwehr erhalten: Nach dem Erstkunden Bundesheer (-> Österreich setzt auf Skyranger-Türme) und der Bundeswehr (-> Auch Deutschland setzt auf Rheinmetall Skyranger) hat nun auch Dänemark nach langer Planung Skyranger 30-Fliegerabwehrtürme bestellt. Konkret geht es um die Lieferung von 16 Systemen, die auf 8×8-Piranha V von General Dynamics European Land Systems (GDELS) aufgebaut werden sollen.
Angaben von Rheinmetall zufolge liegt der Auftragswert „im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich”. Zusätzlich habe Dänemark auch Munition „im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich” bestellt. Die Lieferungen der Serientürme sollen in den Jahren 2027 und 2028 erfolgen, während die Lieferung eines Prototyps Ende 2026 erwartet wird. Eine grundsätzliche Typenentscheidung hatte Dänemark bereits im Frühjahr 2023 getroffen.
Generalleutnant Per Pugholm Olsen, Direktor der dänischen Beschaffungsbehörde FMI: „Dieser Vertragsschluss ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung einer Flugabwehrfähigkeit der Brigade, was wiederum erheblich zu deren voller Einsatzfähigkeit beiträgt. Die Auswahl des Skyranger-Turms und seiner Maschinenkanone erfolgte in enger Zusammenarbeit mit unseren Kameraden beim Verteidigungskommando.”
„Wir sind dankbar, dass mit Dänemark nun ein weiterer namhafter NATO-Kunde auf unseren Skyranger 30 vertraut”, so Oliver Dürr, Leiter der Rheinmetall Electronic Solutions Division (-> Interview mit Militär Aktuell: „Wenn wir schießen, dann treffen wir”).
„Wir freuen uns, dass der Skyranger in eine weitere Fahrzeugplattform integriert wird. Dies zeigt die Modularität und Anpassungsfähigkeit unseres Systems.“
Oliver Dürr, Leiter der Rheinmetall Electronic Solutions Division
Als Hybrid-Lösung vereint der Skyranger 30-Turm die wirkungsstarke Revolverkanone 30 Millimeter x 173 KCE, Boden-Luft-Lenkflugkörper und die erforderliche Sensorik auf einer Plattform. Damit wird sowohl ein autonomer wie auch einen vernetzter Einsatz möglich. Durch die Airburst-Munition mit programmierbarem Luftsprengpunkt (-> Wie funktioniert Ahead-Munition?) eignet sich das System besonders zur Abwehr von Drohnen.
„Der jetzt erteilte Auftrag unterstreicht einmal mehr Rheinmetalls Rolle als Weltmarktführer bei der kanonenbasierten Flugabwehr”, so heißt es in der Aussendung des Unternehmens. Neben Österreich, dass 36 Skyranger-Türme auf Pandur Evolution von GDELS-Steyr plant, hat auch Deutschland eine Beschaffung beschlossen: Die Bundeswehr will einen ersten Prototypen noch im heurigen Jahr übernehmen und orderte zudem 18 weitere Skyranger 30-Türme auf 8×8-Boxer von Rheinmetall. Zusätzlich besteht die Option für die Beschaffung 30 weiterer Flak-Panzer.
Im Dezember 2023 hatte Ungarn zudem Rheinmetall mit der konzeptionellen Entwicklung des Skyranger 30-Turms für die zukünftige Flugabwehrvariante des Kettenfahrzeugs Lynx KF41 beauftragt. Und im Jänner 2024 war Rheinmetall gemeinsam mit Diehl Defence und Hensoldt mit der Entwicklung des Luftverteidigungssystems Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) für die Bundeswehr beauftragt worden, in das der Skyranger 30 als wichtige Komponente künftig eingebunden sein wird.
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