Die Bundeswehr stattet künftig ihre Minenjagdboote der Klasse 332 mit neuen Unterwasseraufklärungsdrohnen des Typs Sea Cat zur Seeminenabwehr aus. Die Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) unterzeichnete vor wenigen Tagen die Rahmenvereinbarung zum Kauf der Drohnen. Ab 2024 wird das Vorhaben aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr finanziert.
Der Vertragspartner, die Firma Atlas Elektronik GmbH, liefert insgesamt vier autonome Unterwasseraufklärungsdrohnen und integriert diese auch auf den Minenjagdbooten. Der Vertrag sieht außerdem die Anpassung der bestehenden Ausbildungs- und Prüfanlage vor. Als sogenannte Abrufleistung können – bei Bedarf – weitere Drohnen beauftragt werden.
Die Unterwasseraufklärung stellt einen wesentlichen Baustein im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung dar. Die jetzt beauftragten Drohnen ermöglichen die Darstellung eines umfassenden Unterwasserlagebildes, das als Entscheidungsgrundlage auf allen Ebenen dienen soll. Mit Hilfe von hochauflösenden Sonaren (Synthetic Aperture Sonar – SAS) suchen die unbewaffneten Drohnen in bis zu 300 Metern Wassertiefe den Meeresboden nach potentiell gefährlichen Objekten ab. Dabei entfalten sie die dreifache Flächensuchleistung im Vergleich zu einem Minenjagdboot Klasse 332 ohne Drohneneinsatz.
Die gesammelten Daten werden bereits während der Mission verarbeitet, um schnellstmöglich mit den Kräften der Seeminenabwehr gezielte Maßnahmen einleiten zu können. Die erste Drohne soll Ende 2024 geliefert werden, parallel wird das erste Minenjagdboot zur Integration vorbereitet. Bis Mitte 2026 sollen der Truppe dann die vier Drohnen, die angepasste Ausbildungs- und Prüfanlage in Kiel, Ersatzteile und verschiedene Containermodule zur Verfügung stehen.
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