Gute Nachrichten für Boeing und Saab: Laut Angaben eines Beamten der US-Luftwaffe sind die amerikanischen Luftstreitkräfte an einer bewaffneten Version des von den beiden Flugzeugherstellern produzierten Jet Trainers T-7A Red Hawk (genannt F7) interessiert. Damit könnten ältere F-16-Kampfjets ersetzt werden. Eine Fighter-Version könnte aber auch für Österreich eine interessante Option bei den Überlegungen zur Nachfolge der Saab-105OE darstellen.
Aktuell befindet sich das T-7A-Programm in der EMD-Phase. Diese umfasst Entwicklungs-, Verifikations- und Validierungsaktivitäten, den Bau von Testflugzeugen, die Vorbereitung der Serienproduktion und Flugtests. Wie berichtet fand am 28. Juni auch bereits der erste Flug eines Piloten der US-Luftwaffe mit dem Jet Trainer statt – die US Air Force plant für die Nachfolge seiner T-38 Talon rund 350 Maschinen in Dienst zu stellen.
Wie Breaking Defence berichtet, besteht nun darüber hinaus auch Interesse am T-7A Red Hawk in einer neuen Fighter-Version. Das Nachrichtenportal bezieht sich dabei auf Aussagen eines Beamten der US-Luftwaffe im Rahmen eines Hintergrundgesprächs auf der gerade zu Ende gegangenen International Fighter Conference in Madrid.
Demnach ist ein entsprechender Request for Information (RFI) in Planung, weitere Details wollte der Beamte nicht nennen. Allerdings hatte in der Vergangenheit auch Boeing bereits seine Absicht zur Integration von Waffen in den Jet Trainer bekanntgegeben. Der T-7A Red Hawk könnte damit zu einem ernsthaften Nachfolgekandidaten beispielsweise von Northrop Grumman F-5 und Dassault/Dornier Alpha Jets werden und eben auch gewisse Fähigkeiten von Kampfflugzeugen der vierten Generation wie dem F-16 abdecken.
Von Seiten Boeings wollte man entsprechende Überlegungen nicht bestätigen. Man konzentriere sich nach Problemen mit dem Schleudersitz, die das Programm in der Vergangenheit deutlich zurückgeworfen hatten, aktuell voll und ganz darauf, die Trainer-Version des T-7A Red Hawk voranzutreiben, um zeitnah Serienreife zu erlangen. Bereits 2025 soll eine Entscheidung über die Produktion einer zunächst geringen Stückzahl (Milestone C) getroffen werden.
Wohl schon deutlich früher wird in Österreich über die Nachfolge der im Dezemer 2020 abgestellten Saab-105OE-Trainer entschieden. Neben dem L-39NG des tschechischen Herstellers Aero Vodochody gilt dabei vor allem der M-346 von Leonardo als aussichtsreichster Kandidat. Die Italiener bieten den Jet Trainer auch in einer bewaffneten Ausführung an, was Überlegungen des Bundesheeres in die Hände spielen könnte, mit dem neuen Trainer deutlich mehr als nur Trainer-Aufgaben wahrzunehmen. Trotz der zuvor bereits erwähnten Verzögerung durch Entwicklungsprobleme ist Militär Aktuell-Informationen zufolge auch der T-7A eine ernsthafte Option für die Heeresplaner. Angesichts einer möglichen Fighter-Version könnten die Chancen nun gestiegen sein.
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