Aufgrund der Umbauarbeiten auf der Hauptbasis Silac für die ab 2024 eintreffenden neuen F-16/70 der slowakischen Luftstreitkräfte fand am ersten September-Wochenende das „Slovak International Air Fest” bereits zum zweiten Mal auf der Malacky/Kuchyna Airbase (LZMC) nördlich von Bratislava statt. Zwar waren dieses Mal – im Vergleich zu den F-22 im vergangenen Jahr – keine internationalen Highlights präsent, dennoch gab es bei bestem Wetter für rund 30.000 Besucher (darunter viele Familien) doch eine breite Palette an interessanten Teilnehmern und Displays.

So beispielsweise die nun auch für Österreich geplanten UH-60M Hubschrauber, in der slowakischen Airforce (Vzdušné sily Slovenskej Republiky) fliegen neun Stück, zwei weitere für die Spezialkräfte sollen folgen. Auch zu erwähnen ist der Überflug einer Alarmrotte deutscher Eurofighter (ein Mix aus Tranche-1 und -2 mit scharfen IRIS-T), welche exakt ab jenem 2. September und bis Jahresende (in Zusammenarbeit mit Polen und Tschechien) den slowakischen Luftraum von Neuburg aus „mitschützt”, weil die Slowakei während SIAF-2022 ihre MiG-29 abstellte und an die Ukraine weitergab.

Kommandoübergabe beim Militärkommando Kärnten

Laut Auskunft vor Ort ist Österreich über diese Konstellation informiert, was auch unser Airchief auf Anfrage bestätigte. Neben den obligaten Überflügen der slowakischen Regierungsflugzeuge A-319 und Fokker-100 (der westliche Nachbar traut sich ähnliches medial ja nicht zu) ist auch der einzelne Bell-429 des slowakischen Innenministeriums zu sehen gewesen, jene Type hatte hierzulande im Wettbewerb gegen den AW169 von Leonardo den Kürzeren gezogen.

Spektakulär und professional performte das Falcons-Fallschirmspringerteam der britischen RAF, samt sympathischen weiblichem Narrator. Zu erwähnen auch das kroatische PC-9-Team Krila Oluje und eine slowenische PC-9M. Aus dem Salzburger Flying Bulls-Stall war die neu erworbene T-28 Trojan – auch im Flug – zu sehen, ein wunderbar erhaltener Basistrainer der US Navy aus den 1960er-Jahren. Ebenso wieder dabei war der erste Prototyp des neuen Strahltrainers Aero L-39NG. Hersteller Aero Vodochody arbeitet laut Direktor Viktor Sotona gegenüber Militär Aktuell derzeit an der Fertigstellung eines Auftrages aus Vietnam, danach folgen zwölf Maschinen für Ungarn. Mit dem österreichischen Verteidigungsministerium sei man bezüglich der geplanten Nachfolge der Ende 2020 abgestellten Saab-105OE „weiter in Kontakt”, wie man ausführte.

Ein interessantes Gespräch zu Österreich ergab sich neben deren Ausstellung von Sky Striker und Skylark auch mit der israelischen Firma Elbit, in dem man auf die auch in der Schweiz eingeführte MALE-Drohne Hermes hinwies. Österreichische Heeresbeamte hätten sich dort bereits die Starliner-Version angesehen, so heißt die Hermes-900 mit – ein nicht unerheblicher Aspekt – ziviler Zulassung. Zu beobachten war auch der Rundgang des (Kurzeit)Verteidigungsministers Martin Sklenar, in einem Monat sind in der Slowakei wieder Neuwahlen. Trotzdem flog er eine Runde im Standsimulator des kleineren Leonardo-Trainers M-345. Jener steht in der Slowakei aktuell – durch die Wahl unterbrochen – im Wettbewerb mit dem L-39NG von Aero.

In der statischen Schau ragte ein deutscher A400M mit Defender 2023 heraus, ebenso drehte ein ex-deutscher Leopard 2 seine publikumswirksamen Runden, ein am Turm-MG3 erkennbares Produkt des Scholz’schen Ringtausches – nach Abgabe der T-72 an die Ukraine.