Am 16. August präsentierte Frequentis starke Zahlen für das erste Halbjahr 2023. Vor allem beim Auftragseingang gab es starke Zuwächse, er konnte um 29,1 Prozent auf 208 Millionen Euro gesteigert werden. Beim Umsatz gab es ein Plus von 11,7 Prozent auf 186,8 Millionen Euro.

„Dank des umfassenden Einsatzes aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden wir uns auf einem guten und tragfähigen Wachstumspfad. Durch die konsequente Bearbeitung unserer regionalen Märkte und die kontinuierliche Erweiterung des Produktportfolios durch eigene Forschung & Entwicklung sowie mittels Akquisitionen konnten wir den Auftragseingang klar steigern”, sagt Frequentis CEO Norbert Haslacher. „Die globalen Megatrends Sicherheit und Mobilität unterstützen unseren Wachstumspfad”.

„Die globalen Megatrends Sicherheit und Mobilität unterstützen unseren Wachstumspfad.“

Frequentis CEO Norbert Haslacher

Aufträge quer über den Globus für Frequentis
In beiden Segmenten konnten namhafte Aufträge erzielt werden. Im Flugsicherungs-Segment (Air Traffic Management) erteilte die NASA den Auftrag zum Upgrade des Mission Control Voice Conferencing im NASA Johnson Air Space Center. Vom US-Telekomkonzern Verizon hat Frequentis einen weiteren Auftrag in den USA erhalten. Dabei geht es um die landesweite Implementierung des Telekommunikationsnetzwerkes für die sicherheitskritische Sprach- und Datenkommunikation der Flugsicherung FAA, welches mehr als 5.000 Standorte umfasst.

Im Segment öffentliche Sicherheit & Verkehr (Public Safety & Transport) gab es unter anderem Aufträge aus Deutschland, Frankreich und Australien. Frequentis liefert der Polizei in Niedersachsen die multimediale Kommunikationslösung 3020 LifeX. Mit dem Projekt wird ein landesweiter Standard für das Leitstellenkommunikationssystem in einer IP-basierten Systemumgebung in Niedersachsen geschaffen.

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Über den Generalunternehmer Sopra Steria erhielt Frequentis den Auftrag in Bayern das Sprach- und Datenkommunikationssystem ASGARD für insgesamt 26 integrierte Leitstellen, drei Notleitstellen, die Feuerwehr-Einsatzzentrale in München, sowie die Ausstattung der Schulungs- und Testumgebung für die Feuerwehrschule in Geretsried zu liefern.

Außerhalb Europas wurde Frequentis von der australischen Flugsicherung, Airservices Australia, beauftragt eine Lösung für den Aviation Rescue Fire Fighting Service (Luftrettung- und Feuerbekämpfungs-Service) zu liefern.

Im Teilmarkt öffentlicher Verkehr (Public Transport) unterstützt Frequentis die Digitalisierung der französischen Bahn. SNCF Réseau hat Frequentis mit der Entwicklung und Lieferung eines maßgeschneiderten Kommunikationssystems für das gesamte französische Bahnnetz beauftragt – als Teil ihrer Strategie, das Netzwerk bis 2030 umzustellen. SNCF Réseau ist für das Bahnnetz von Frankreich und Monaco verantwortlich, inklusive dem Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz TGV. Das Ziel ist eine Leistungssteigerung durch digitale Innovation.

Akquisitionen
Im April übernahm Frequentis 76,67 Prozent der Anteile der Frafos GmbH mit Sitz in Berlin. Frafos soll wichtige Sicherheitskomponenten für die Frequentis Kommunikationslösungen in allen sicherheitskritischen Bereichen liefern. Im Juli übernahm Frequentis zudem das norwegische Software-Unternehmen GuardREC ATC AS. Damit wird die Recorder-Kompetenz in allen Geschäftsbereichen gesteigert.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2023 um 11,7 Prozent auf 186,8 Millionen Euro. Nach Regionen erwirtschaftete Frequentis 67 Prozent in Europa, in Nord- und Südamerika 14 Prozent, in Asien elf Prozent und in Australien/Pazifik/Afrika acht Prozent. Zudem stieg der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 29,1 Prozent auf 208 Millionen Euro. Der Auftragsstand erreichte 546,7 Millionen Euro, ein Plus von 9,8 Prozent.

Der im Februar 2022 begonnene Krieg in der Ukraine führte indirekt über die gestiegene Inflation zu Auswirkungen auf die Frequentis-Gruppe. Zug um Zug schlug sich die Inflation auch bei den Zukäufen von Lieferanten, bei den Lohnabschlüssen und anderen Aufwandspositionen nieder. Das EBITDA lag bei 8,2 Millionen Euro. Die Abschreibungen blieben nahezu auf gleichem Niveau. In Summe ergab sich ein EBIT von -0,3 Millionen Euro. Aufgrund saisonaler Schwankungen ist das zweite Halbjahr wie üblich (im Gegensatz zum ersten Halbjahr) bei Frequentis der für die Gesamtprofitabilität deutlich relevantere Zeitraum.

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Vermögens- und Kapitalstruktur
Das Eigenkapital lag per Ende Juni bei 142,8 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote betrug 40,0 Prozent. Das Nettoguthaben lag bei 75,1 Millionen Euro.

Ausblick
Frequentis sieht sich auf gutem Weg, abhängig von der weiteren Entwicklung der Inflation, der Lieferkettenproblematik und des weiteren Verlaufs des Krieges in der Ukraine, folgende Ziele im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 zu erreichen:

  • Steigerung des Umsatzes,
  • Steigerung des Auftragseingangs,
  • EBIT-Marge von rund sechs bis acht Prozent.

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Quelle@Mike Hindle auf Unsplash