Von 11. bis 13. Oktober unterstützte das Österreichische Bundesheer mit 30 Soldaten die Verbund AG bei der Unterwasserverlegung eines Lichtwellenleiterkabels im Stausee Schlegeis.

„Die Pioniere des Österreichischen Bundesheeres haben die Kompetenzen und Mittel, um Fähren oder Arbeitsplattformen über Wasser betreiben zu können. Die Höhe, auf der sich der Stausee befindet, stellte natürlich eine besondere Herausforderung dar – vor allem, weil wir noch keine Erfahrungen in der Verlegung von Seekabeln hatten”, so der Tiroler Militärkommandant, Brigadier Ingo Gstrein.

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Ein Kran des Bundesheeres hebt die über drei Tonnen schwere Kabelrolle von der Stauseemauer auf die schwimmfähige Arbeitsplattform.

Mit dem Lichtwellenleiterkabel wird das Behördenfunksystem an der Berliner Hütte mit Daten versorgt. Somit kann die Führungsfähigkeit von Einsatzorganisationen im hochalpinen Gelände weiter gesteigert werden. Die Verbund AG entschied sich, das Lichtwellenleiterkabel in einer Wassertiefe von bis zu 110 Metern entlang einer 3.000 Meter langen Strecke quer durch den Stausee zu verlegen.

„Auch für uns von der Verbund AG war dieses Projekt nicht alltäglich. Durch die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer konnten wir uns voll auf unsere eigentliche Aufgabe, nämlich dem Verlegen des Kabels, konzentrieren. Alle Bereiche rund um die Arbeitsplattform und deren Navigation wurde vom Bundesheer professionell gemanagt”, sagt Andreas Kreidl von der Verbund AG.

Die speziell für Einsätze im Hochgebirge ausgebildeten Soldaten des Pionierbataillons 2 der 6. Gebirgsbrigade trafen am Montag am über 1.750 Metern Seehöhe gelegenen Stausee Schlegeis ein. Im ersten Schritt errichteten sie eine schwimmfähige Arbeitsplattform mit einer maximalen Traglast von 25 Tonnen. Angetrieben wurde die Plattform durch zwei Pionierboote, ein weiteres Pionierboot stand für Rettungseinsätze bereit.

Darüber hinaus war auch die Wasserrettung vor Ort. Nachdem die Arbeitsplattform arbeitsbereit war, wurde die Strecke für die Verlegung abgefahren. Ein Arbeitsboot der Verbund AG fuhr die Strecke, unter Zuhilfenahme eines Differential-GPS-Gerätes, vor und die Soldaten navigierten die Arbeitsplattform entlang der vorgegeben Strecke. So konnte ein nahezu zentimetergenaues Verlegen des Lichtwellenkabels sichergestellt werden.

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Von der schwimmfähigen Arbeitsplattform, mit einer Traglast von 25 Tonnen, wurde das Lichtwellenleiterkabel im Stausee verlegt.

Bereits am Dienstag wurde die über drei Tonnen schwere Kabeltrommel mit dem Lichtwellenleiterkabel auf die Arbeitsplattform verladen. Dies erfolgte von der 725 Meter langen Stauseemauer aus. Sowohl die Kabeltrommel als auch die zugehörige Abspulvorrichtung wurden in zwei Arbeitsschritten durch einen Kran des Österreichischen Bundesheeres auf die Arbeitsplattform gehoben. Anschließend wurde das Kabel in einem Zuge im Speichersee verlegt.

Für die Verlegung des Kabels waren neben der richtigen Strecke auch die Verlegungsgeschwindigkeit entscheidend. „Um die richtige Lage des Kabels gewährleisten zu können, mussten die Strecke und Geschwindigkeit der Arbeitsplattform genau im Auge behalten werden. Die Soldaten wussten, dass sie nur einen Versuch hatten, da ein Zurückholen des bereits verlegten Kabels nicht möglich gewesen wäre”, schildert der Kommandant der 6. Gebirgsbrigade, Oberst Kurt Pflügl, die Herausforderungen an die eingesetzten Soldaten. Nach der Verlegung des Kabels kann dieses nun in das Behördenfunksystem eingebunden werden.

Quelle@Bundesheer/Hoerl