Das Sikorsky-Entwicklungszentrum in West Palm Beach hat kürzlich den ersten Testlauf der neuen GE Aerospace T901 Improved Turbine Engines (ITE) in einem modifizierten UH-60M Black Hawk erfolgreich durchgeführt.

Die ersten Start- und Bodenläufe wurden von einem gemeinsamen Testteam der US Army (-> aktuelle Meldungen rund um die US-Streitkräfte) und der Industrie durchgeführt, mit Piloten der Army und Sikorsky am Steuer. Dabei wurden die Systemfunktionalität, der Zustand der T901 ITE-Triebwerke sowie die Testanordnung überprüft, um einen effizienten und reibungslosen Testprozess sicherzustellen.

Der Test demonstrierte den Startup-Prozess des T901, einschließlich Leerlauf- und Flugmodus, bei gelöster Rotorbremse. Dabei wurde die gesamte Systemfunktionalität überprüft – von der Startsequenz des Triebwerks bis zum Hochdrehen der Rotoren unmittelbar vor dem Abheben. Das Testteam kontrollierte, ob alle kritischen Systeme, darunter Treibstoff-, Elektro-, Hydraulik- und Flugsteuerungssysteme, im Prototyp wie erwartet arbeiten.

Erfolgreich absolvierte Bodentests bilden die Grundlage für weiterführende Versuche, darunter Schwebe- und Flugtests. Der Erstflug des mit ITE ausgerüsteten Black Hawk wird noch in diesem Jahr erwartet.

T901-GE-900-Triebwerk auf Black Hawk – ©Sikorsky
Leichter, leistungsstärker, effizienter und langlebiger – das T901-GE-900 soll neue Maßstäbe setzen. Doch bevor es in den Einsatz geht, steht noch ein mehrjähriges Testflugprogramm an.

Das General Electric T901-GE-900 ITE-Triebwerk

Das Improved Turbine Engine Program (ITEP) läuft seit 2009, mit Pratt & Whitney und General Electric Aerospace als konkurrierende Anbieter. 2019 entschied sich die US-Armee für das GE T901 als Gewinner des Programms und vergab einen Entwicklungsauftrag im Wert von rund 500 Millionen Euro.

Die ambitionierten Design- und Leistungsziele des GE T901 umfassen:

  • Über 50 Prozent mehr Leistung: rund 3.000 Wellen-PS statt bisher 1.902 Wellen-PS
  • 25 Prozent geringerer Treibstoffverbrauch
  • 65 Prozent verbessertes Leistungsgewicht: über 10,7 kW pro kg
  • 20 Prozent längere Lebensdauer: mehr als 6.000 Betriebsstunden und 15.000 Zyklen
  • 35 Prozent reduzierte Produktions- und Wartungskosten
  • Triebwerksstart ohne Hilfsturbine, ausschließlich mit Batteriestrom

Die neuen Leistungsanforderungen der US Army an die T901-Black Hawks lauten 1.800 Meter Schwebeflug bei 35 Grad Aussentemperatur mit 2.300 Kilogramm Nutzlast statt bisher 1.219 Meter. Und 261 Kilometer Reichweite mit 2.300 Kilogramm Nutzlast statt bisher 100 Kilometer.

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Black Hawk beim Bundesheer

Das Bundesheer verfügt seit 2002 über neun S-70A (UH-60L) Black Hawk Hubschrauber.

Das laufende Modernisierungsprogramm und der Nachkauf dreier weiterer Maschinen wird die Black Hawk-Staffel am Fliegerhorst Leopold Figl – Flugplatz General Pabisch in Langenebarn auf zwölf Maschinen bringen. Diese sollen fit für die nächsten 20 Jahre sein.

Ende Juni 2024 hat das Bundesheer im Rahmen seines „Aufbauplanes 2032+” zwölf weitere Sikorsky Black Hawk Hubschrauber der modernsten Variante UH-60M geordert. Diese sollen geplant ab 2028 die AB-212 am Fliegerhorst Vogler in Linz-Hörsching ablösen.

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