Rheinmetall baut seine Position als Hersteller von militärischen Fahrzeugen weiter aus und steigt als Hauptgesellschafter beim rumänischen Fahrzeughersteller Automecanica Mediaș ein. Damit stärkt der deutsche Rüstungskonzern seinen Footprint in Zentraleuropa und erschließt sich erheblichen Umsatzzuwachs und neue, aussichtsreiche Kundenländer in der Region, wie es in einer aktuellen Aussendung heißt.

Mit Standorten im östlichen Bündnisbereich der NATO ist Rheinmetall zudem bislang in Ungarn und Litauen präsent. Zudem hatte Rheinmetall in Rumänien jüngst im Dezember 2023 einen Großauftrag im Bereich der Flugabwehr im Volumen von 328 Millionen Euro gewonnen.

Das Unternehmen, an dem der Düsseldorfer Konzern künftig über die Rheinmetall Landsysteme GmbH 72,5 Prozent der Anteile halten wird, wird unter dem Namen Rheinmetall Automecanica SRL in Rumänien agieren. Die übrigen Anteile der Gesellschaft verbleiben bei privaten Eigentümern. Der Vollzug der entsprechenden vertraglichen Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.

Rheinmetall misst der Neuakquisition mittelfristig ein jährliches Umsatzpotenzial von rund 300 Millionen Euro bei und erwartet bereits im Geschäftsjahr 2024 Auftragseingänge im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall: „Der Zukauf von Automecanica Mediaș in den Rheinmetall-Verbund ist ein bedeutender Meilenstein für unsere strategische Ausrichtung in Zentraleuropa und wird dazu beitragen, die Verteidigungsfähigkeit von EU und NATO an der Ostflanke weiter zu stärken. Wir freuen uns darauf, den rumänischen Kunden bei zukünftigen Programmen zu unterstützen – sei es im Fahrzeugbereich oder auch mit anderen Technologien aus unserem Hause. Die Einbindung von lokalen Partnern und die Stärkung der heimischen Wirtschaft in Rumänien sind uns dabei zentrale Anliegen. Wir wollen die Erwartungen, die Politik und Militär an uns haben, bestmöglich erfüllen.”

„Der Zukauf von Automecanica Mediaș in den Rheinmetall-Verbund ist ein bedeutender Meilenstein für unsere strategische Ausrichtung in Zentraleuropa und wird dazu beitragen, die Verteidigungsfähigkeit von EU und NATO an der Ostflanke weiter zu stärken.“

Rheinmetall-Chef Armin Papperger

Automecanica Mediaș ist ein traditionsreicher Produzent von Spezialfahrzeugen, Lkw-Aufbauten und Anhängern für den zivilen wie auch für den militärischen Bereich. Die Zusammenarbeit Rheinmetalls mit Automecanica wurde 2022 begründet, als beide Partner sich auf den Betrieb eines Wartungszentrums für militärische Fahrzeuge in Satu Mare, Rumänien, verständigten.

Der Standort in Mediaș, Rumänien, wird eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der in der Ukraine (-> aktuelle Meldungen zum Ukraine-Krieg) eingesetzten westlichen Kampfsysteme und deren logistischer Betreuung erhalten. Die Rheinmetall-Präsenz vor Ort gewährleistet damit den Streitkräften an der Ostflanke der NATO kürzere Reaktionszeiten und eine höhere Sicherheit in der Versorgungskette.

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Durch die Akquisition des Unternehmens baut Rheinmetall sein weltweites Produktionsnetzwerk im Fahrzeugbau, das bisher bereits über Standorte in Kanada, USA, Australien, Großbritannien, Österreich, den Niederlanden und Deutschland verfügt, weiter aus. Damit erhöhen sich auch die Kapazitäten in der Produktion und in der Instandsetzung deutlich. Gleichzeitig erweitert Rheinmetall mit diesem Schritt sein Produktportfolio im militärischen Fahrzeugbau. Lkw-Aufbauten und Anhänger und weitere Spezialfahrzeuge, die von Automecanica entwickelt und produziert werden, komplettieren das Angebot im Bereich der logistischen Lkw, mit denen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) in den weltweiten Märkten erfolgreich ist.

Rheinmetall Automecanica wird damit Teil des weltweiten Produktionsnetzwerks von Rheinmetall. Neben der Instandsetzung von Gefechtsfahrzeugen sollen hier künftig auch Fahrgestelle für Flakgeschütze der rumänischen Streitkräfte gewartet werden.

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Quelle@Archiv