Im vergangenen Jahr stand der Entminungsdienst (EMD) des Bundesheeres 1.075 Mal im Einsatz, um Kriegsrelikte in Österreich zu bergen, abzutransportieren und zu vernichten. Dabei handelte es sich um insgesamt 51.292 Kilogramm Kriegsmaterial verschiedenster Art. So machten die Entminungsspezialisten beispielsweise 27,2 Tonnen Infanteriemunition, 275 Handgranaten, 17 Panzerfäuste und 45 Fliegerbombenblindgänger unschädlich.

„Die Entminungsspezialisten des Österreichischen Bundesheeres tragen täglich dazu bei, Österreich ein Stück sicherer zu machen, indem sie Kriegsrelikte beseitigen. Trotz des Endes des Ersten Weltkrieges und des Zweiten Weltkrieges besteht immer noch eine beträchtliche Gefahr, solche Relikte in Österreich zu finden. Ich möchte den Entminungsexperten meinen Dank für ihren anspruchsvollen Einsatz aussprechen. Sie sind rund um die Uhr einsatzbereit, um potenzielle Gefahren zu entfernen und Menschen vor Schaden zu bewahren”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Herausfordernde Einsatzgebiete
Die Einsatzgebiete des Entminungsdienstes waren auch im vergangenen Jahr wieder vielfältig: Verschiedene Gewässer zählten ebenso dazu wie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände. So barg die Tauchgruppe des EMD etwa 90,7 Kilogramm Kriegsmaterialien aus Gewässern. In hochalpinem Gelände – vor allem im österreichisch-italienischen Grenzgebiet – bargen die Experten der Alpingruppe 40,8 Kilogramm Munition aus dem Ersten Weltkrieg. Alle Funde wurden unschädlich gemacht und abtransportiert.

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Vernichtung und Entsorgung von Kriegsmaterial
Der EMD vernichtete auf Sprengplätzen des Bundesheeres 19,1 Tonnen des geborgenen Kriegsmaterials durch Sprengung. Etwa sechs Tonnen Infanteriemunition wurden in einem speziellen Brennofen ausgeglüht und der entstandene Munitionsschrott einer Wiederverwertung zugeführt. Etwa 6,7 Tonnen Kriegsschrott wurden direkt zur Endentsorgung verbracht.

Besonders herausfordernd für die Spezialisten ist und war, dass diese 31 Mal auf nicht handhabungssichere Munition stießen, die nicht sicher transportfähig war. Diese Teile mussten vor Ort, also außerhalb von Sprengplätzen des Bundesheeres, durch Sprengen vernichten werden. Dabei wurden 125,9 Kilogramm Kriegsmaterial unschädlich gemacht. Sämtliche Sprengungen erfolgten ohne Sach- und Personenschäden.

Die Einsatzgebiete
Die Einsatzdichte war im Jahr 2023 in Niederösterreich am höchsten. So wurden dort 13,9 Tonnen Kriegsmaterial bei 480 Einsätzen beseitigt. Dahinter steht die Steiermark mit 23,2 Tonnen in 155 Einsätzen, gefolgt von Oberösterreich mit etwa 6,4 Tonnen in 145 Einsätzen. Im Burgenland wurden etwa 780 Kilogramm in 75 Einsätzen unschädlich gemacht, gefolgt von Wien mit fünf Tonnen in 72 Einsätzen. In Kärnten beseitigte der EMD 309 Kilogramm in 59 Einsätzen, in Tirol 1,2 Tonnen in 47 Einsätzen, in Salzburg etwa 255 Kilogramm in 35 Einsätzen. Schlusslicht ist Vorarlberg mit sieben Einsätzen und 226 Kilogramm geborgenem Kriegsmaterial.

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Quelle@Bundesheer