Die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen sind weltweit zu spüren. Auch am Truppenübungsplatz Allentsteig ist durch Trockenheit, Borkenkäferbefall der Wälder und der daraus resultierenden Totholzbestände die Waldbrandgefahr in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen.
Im Vorjahr kam es bereits zu großflächigen Bränden am Truppenübungsplatz, deren Auswirkungen auch die Zivilbevölkerung der umliegenden Gemeinden etwa in Form teils starker Rauchentwicklung zu spüren bekam. Als Reaktion darauf wird das Brandmanagement am Truppenübungsplatz Allentsteig ständig weiterentwickelt, insbesondere da eine aktive Brandbekämpfung bisher nur eingeschränkt möglich war, da rund der Hälfte des Geländes durch Blindgänger eine akute Gefährdung herrscht. Gemäß den gültigen Sicherheitsbestimmungen dürfen Löscharbeiten auf diesen Flächen nur mit geeigneten splittergeschützten Löschfahrzeugen durchgeführt werden. Diese standen bisher nicht zur Verfügung.
Um die Situation zu verbessern, wurde in den vergangenen Jahren eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet. So führt das Sicherheitspersonal des Truppenübungsplatzes laufend ein mehrstufiges Beurteilungsverfahren der Waldbrandgefahr in Zusammenarbeit mit Förstern und Ökologen durch. Grundlage hierfür ist die Auswertung von meteorologischen Daten der Universität für Bodenkultur Wien. Mehrere Tage im Voraus kann so die aktuelle Waldbrandgefahr grob eingeschätzt werden. Die direkte Reaktion auf diese Beurteilung ist eine Einschränkung der Verwendung bestimmter Munitionssorten bis hin zur Absage von Schießübungen.
Seit dem Jahr 2020 kommen zudem hoch moderne, teilweise ferngesteuerte Minenräumfahrzeuge (MV10, Hydrema) zur Herstellung von Brandschutzstreifen zum Einsatz. Damit soll eine Brandausbreitung vom Offenland in den Wald verhindert werden. Bisher konnten insgesamt rund 60 Kilometer Brandschutzstreifen hergestellt werden. Seit heuer steht dem Truppenübungsplatz außerdem ein splittergeschütztes Tanklöschfahrzeug zur Verfügung. Damit können nun auch Brände in der durch Blindgänger gefährdeten Zone bekämpft werden. Es konnten bereits mehrere Brände schon in ihrer Entstehungsphase gelöscht werden.
In Kooperation mit der Bezirksverwaltungsbehörde wurde weiters eine Informationsplattform eingerichtet, um die Behörde, die Medien und betroffene Randgemeinden rasch über Ereignisse zu informieren. In Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband Niederösterreich haben sich auch bereits einige Bedienstete des Brandschutzzuges des Truppenübungsplatzes einer Waldbrandausbildung unterzogen. Für Herbst 2021 ist eine gemeinsame Übung mit realem Löschen von Wald- und Flurbränden geplant.