Auf Grund der aktuellen Lage in Europa bildet die Stabskompanie des Militärkommandos Vorarlberg heuer sechs Soldaten als Spürer aus. Die Spürausbildung dauert eine Woche und wird im Lehrsaal und im Kasernenhof in Bregenz durchgeführt.

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Das taktische Dosimeter muss immer im Auge behalten werden.

Die wichtigsten Aufgaben eines ABC- Spürtrupps sind das Aufspüren von atomaren oder chemischen Stoffen, das Feststellen und Abgrenzen von kontaminierten Gebieten sowie die Probenahme.

Der Spürer lernt als erstes, seine persönliche Schutzausrüstung, den ABC-Schutzanzug schwer mit Belüftungsgerät oder die leichte ABC- Schutzbekleidung 87, richtig an- und auszuziehen. Danach erlernt er die erfolgreiche Handhabung der Detektionsgeräte -– bei atomaren Stoffen ist das das Atomare Strahlenmessgerät 90, bei chemischen Stoffen der Enhanced Chemical Agent Monitor, der verschiedene Kampfstoffe verlässlich nachweisen kann. Natürlich braucht es auch umfangreiche Kenntnisse im Bereich des Strahlenschutzes wie zum Beispiel über Dosis und Dosisleistung (Strahlenmenge und Strahlenmenge pro Zeiteinheit).

Die „3A-Regel” (Abstand, Abschirmung, Aufenthaltszeit) ist für den Spürer lebenswichtig. Ebenso muss er über Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit gefährlichen Stoffen verfügen. Damit die Messergebnisse richtig zugeordnet werden können, wird auch das frühere Ausbildungsziel „Orientieren im Gelände” theoretisch wiederholt und praktisch trainiert.

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Das Abspüren einer Person wird von den angehenden Spürern geübt.

Bei Verdacht auf bakteriologische Stoffe muss ein Spürer eine Probenahme richtig durchführen können, damit im Labor das Ergebnis definiert und einem Raum zugeordnet werden kann. Dieser Spürpunkt muss exakt in seiner Spürkarte eingetragen sein. Nach dem Einsatz muss er sich dann selbst dekontaminieren: Entstrahlen, Entseuchen und Entgiften. Für den einzelnen Soldaten ist es eine interessante und fordernde Aufgabe als Spürer tätig zu sein.

Quelle@Bundesheer/Koppitz