Polen hat sich im Projekt Harpia für die Beschaffung von 32 Stück F-35 JSF von Lockheed Martin entschieden. Damit blieben die Bemühungen von Airbus für Eurofighter und Saab für den Gripen-E letztlich – wie fast zu erwarten gewesen war – leere Kilometer.
Denn wie schon bei den 48 F-16C/D 52+ im Jahre 2003 (die übrigens jene „Colour Moving Map” welche 2002 Österreich auszureden versucht wurde, sehr wohl erhalten haben), erweist sich der NATO-Frontstaat Polen in Sachen Rüstung als verlässlicher Partner der USA und daher in seiner sicherheitspolitischen Ausrichtung kaum mit Österreich zu vergleichen.
Das kolportierte Volumen für den Ankauf der Jets beträgt 4,6 Milliarden US-Dollar (rund 4,2 Milliarden Euro) und steht im krassen Widerspruch zu den hierzulande notwendigen 200 bis 400 Millionen Euro für die notwendige Sanierung unserer aktiven Luft-Komponente. Dass umso mehr, als das verfügbare Netto-Jahreseinkommen in Österreich aktuell rund 24.000 Euro beträgt, während es in Polen „nur” bei 7.600 Euro liegt, das BIP/Kopf betrug 2018 in Österreich rund 43.700 Euro und in Polen rund 12.900 Euro (Quelle: Statista.com).
Die Eckdaten zur polnischen F-35A-Beschaffung:
- 32 F-35A in der Standardkonfiguration der Produktionslose 2024 bis 2030.
- Nettostückpreis der F-35A (inkl. F-135 Triebwerk): 87,3 Millionen US-Dollar (78,8 Millionen Euro)
- Auslieferung 2024 bis 2030, Erstlandung in Polen gegen Jahreswechsel 2025/26, dann 4 bis 6 Stück/Jahr
- Ein F-135 Ersatztriebwerk
- Bremsfallschirm (bisher nur bei norwegischen F-35)
- Softwareversion Block-4 (dazu muss jener aber von LM bis 2024 fertig sein)
- Adaption bereits ausgelieferter Maschinen auf einen Stand der während der Vertragslaufzeit verfügbaren Upgrades
- Logistikpaket bis 2030 enthalten
- Schulungspaket in den USA für 24 Piloten und 90 Techniker, 6 Maschinen bleiben dazu bis mindestens 2025 in den USA
- Erst-Operationsfähigkeit im Land (IOC) 2028, nach Inbetriebnahme der mindestens ersten 8 Maschinen beziehungsweise Rückkehr der 114 Soldaten aus den USA
- 8 „Full-Mission“-Simulatoren
- Verbrauchs- und Ersatzteile, IT-Boden-Managementarchitektur
- keine Kompensationsgeschäfte, die im Vertragsentwurf genannten Gegengeschäftskosten hätten den Ankauf um rund 1,1 Milliarden US-Dollar (rund 1 Milliarde Euro) verteuert!
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