Der M8 Howitzer Motor Carriage (HMC) stellte die Artillerieunterstützung der amerikanischen Aufklärerbataillone im Zweiten Weltkrieg dar, das Fahrzeug erfüllte eine ähnliche Rolle wie der mit einer 105-Millimeter-Haubitze bewaffnete M4(105) Sherman bei der amerikanischen Panzertruppe. Die Briten, die US-Panzerfahrzeuge mit Namen amerikanischer Bürgerkriegsgeneräle versahen, tauften den M8 HMC „Scott”.
Der M8 Howitzer Motor Carriage wurde im Assault Gun Troop einer Mechanized Cavalry Squadron in der Stückzahl von sechs oder acht Fahrzeugen eingesetzt. Diese leichte Haubitze auf Selbstfahrlafette diente zur Artillerieunterstützung der Reconnaissance Troops. Die Selbstfahrlafette war auf der Basis des M5 entwickelt worden. Das Chassis des Fahrzeugs basierte auf dem leichten Panzer M5. Es war relativ leicht gepanzert mit 12,7 Millimeter (Fahrerkabine, Front), 6,35 Millimeter (Rumpfseiten und -heck) und fünf Millimetern (Bodenplatte) Panzerstärke. Der Geschützturm war nach oben offen. Er war stärker gepanzert als das Fahrgestell (maximal 38 Millimeter).
Die Primärbewaffnung bestand aus einer Haubitze mit einem Kaliber von 75 Millimeter, die mit einer Gyrostabilisation ausgerüstet war. Diese Einrichtung ermöglichte das präzise Schießen auch während voller Fahrt, was aber ein unnötiger Luxus war, denn meist wurde aus dem Halt gefeuert. Der Munitionsvorrat bestand aus 46 Granaten: meist HE-Sprenggranaten (High Explosive, Typ M48) und WP-Rauchgranaten (Typ M89). Der Höhenrichtbereich lag zwischen +40 und -20 Grad. Im Gegensatz zum M3/M5 wurde auf ein koaxiales Maschinengewehr verzichtet, da das aufgrund der für Haubitzen typischen steileren Projektilflugbahn keinen Sinn ergab. Es gab auch kein Bug-MG. Als Sekundärbewaffnung wurde ein auf dem Turm montiertes schweres Maschinengewehr M2 im Kaliber .50 vorgesehen, das die Aufgaben der Nahverteidigung und Fliegerabwehr übernahm.
Unter der bisherigen Prototypenbezeichnung T47 wurde der Bau dieses Panzerfahrzeugs im April 1942 in Auftrag gegeben. Die bis Jänner 1944 laufende Produktion wurde durch die Cadillac Motor Car Division von General Motors durchgeführt und endete dann nach der Fertigung von 1.778 Fahrzeugen.
Verwendung fand der HMC bei den Light Tank Battalions (drei Stück pro Bataillon), bei den Armored Infantry Bataillons (drei Stück pro Bataillon), und den Armored Reconnaissance Bataillons der 1. bis 3. US-Panzerdivision (drei Stück pro Bataillon). Die Mechanized Cavalry Reconnaissance Squadrons der US Armored Divisions setzen jeweils acht Stück ein, die Mechanized Cavalry Reconnaissance Squadrons der Cavalry Groups jeweils sechs. So konnte jeweils ein Platoon mit zwei HMC einen Reconnaissance Troop unterstützen.
Favorisierte Feuerstellung war etwas zurückgesetzt von einem Waldrand. Bei längeren Feueraufträgen grub man für Mannschaften und Munition oft einfache Unterstände. Zu jeder HMC gehörte ein M8-Anhänger (mit 92 Schuss Munition) oder ein M10-Anhänger (mit 117 Schuss Munition). Da jedes Fahrzeug selbst einen Munitionsvorrat von 46 Schuss hatte, ergab das eine sehr gute Kampfmittelausstattung. Feuerte man allerdings mit der beeindruckenden Feuergeschwindigkeit von maximal 25 Schuss pro Minute, war sie schnell aufgebraucht. Im indirekten Feuer konnten die M8 HMC bis rund 8.600 Meter wirken, sie konnten aber auch im direkten Schuss eingesetzt werden.
Der M8 wurde überwiegend von der US Army und den Marines auf dem europäischen Kriegsschauplatz und im Pazifik eingesetzt. Im Zuge des Leih- und Pachtabkommens wurde er auch an Großbritannien geliefert. Gegen Kriegsende wurde der M8 jedoch schon durch eine Version des Sherman-Panzers mit einer 105-Millimeter-Haubitze ersetzt. Die französische Armee setzte den M8 in Indochina ein, auch die vietnamesische Armee (ARVN), die laotische und die kambodschanische Armee sowie die philippinische Armee verwendetet den M8. Die Nationalchinesen (Kuomintang) verwendeten den M8 im Bürgerkrieg gegen die Kommunisten und bei der mexikanischen Armee standen einige Fahrzeuge noch in den 1990er-Jahren im Dienst.
Einen M8 baute man in den USA während des Krieges als Testfahrzeug um, als es darum ging, einen Nachfolger für die M3/M5-Reihe zu suchen. Anstelle der 75-Millimeter-Haubitze wurde eine 75-Millimeter-Kanone installiert. Das Ganze ergab keinen brauchbaren Kampfpanzer, zeigte aber, dass leistungsstärkere Geschütze in ein Fahrzeug dieser Gewichtsklasse integriert werden konnten.