Die kroatische Regierung hat am 15. Jänner verlautet, dass ein neuerlicher Bieterprozess zur Beschaffung von zwölf Mehrzweck-Kampfflugzeugen als Ersatz für die verbliebenen, bereits zweimal modernisierten und abgeflogenen MiG-21 (siehe Foto) eingeleitet wurde. Die Aufforderung zur Anbotslegung von neuen oder gebrauchten Maschinen erging an die USA, Israel, Norwegen und Griechenland für neue beziehungsweise gebrauchte F-16 sowie an Schweden für neue oder gebrauchte JAS-39 ‚Gripen‘ C/D. Weiters an Frankreich für (neue?) Rafále und Italien für gebrauchte Eurofighter T1.
2019 ist eine bereits beschlossene Beschaffung von israelischen F-16 im Volumen von knapp 500 Millionen Euro gescheitert, nachdem es die USA ablehnten, die umfangreichen israelischen Elektronik- und Avionikmodifikationen 1:1 an Kroatien weiterzugeben.
Zagreb erwartet die Anbote bis Mai und möchte bereits im August eine Typenentscheidung treffen. Der Westbalkanstaat ist seit 2009 in der NATO und seit 2013 in der EU, befindet sich aber in einer Art nicht erklärtem ‚Mini Arms Race’ mit seinen östlichen Nachbarn und in den 1990ern seinerzeitigen Gegner im jugoslawischen Sezessionskrieg. EU-Beitrittskandidat Serbien erhielt von Russland und Weißrussland zuletzt zehn generalüberholte MiG-29SE (9.13) und Kampfhubschrauber Mi-35M. Zudem befindet sich das Land in der Beschaffung bewaffnungsfähiger chinesischer UAVs Pterodactyl-I.