Laut dem von G4S veröffentlichten ersten „World Security Report” werden Störungen des Geschäftsbetriebs durch Hacker, Demonstranten und Spione sowie der Klimawandel im nächsten Jahr voraussichtlich größere Sicherheitsbedrohungen für österreichische Unternehmen darstellen als irgendwo sonst in Europa.

An der Befragung nahmen 1.775 Chief Security Officers (CSOs/Sicherheitsverantwortliche) in 30 Ländern aus Unternehmen mit einem globalen Gesamtumsatz von rund 20 Billionen Euro teil.

„Es wird allgemein erwartet, dass sowohl Proteste als auch der Klimawandel – und damit einhergehende politische Kundgebungen – im kommenden Jahr die Sicherheitslage beeinträchtigen werden.“

Michael Schnitzler, Vorstand von G4S Austria
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Gewaltbereite Demonstranten stellen ebenfalls ein Sicherheitsrisiko dar.

60 Prozent der Sicherheitsverantwortlichen sehen Hacker, Demonstranten und Spione als die größte Sicherheitsbedrohung für ihr Unternehmen an; ein Anstieg von 20 Prozentpunkten gegenüber den vergangenen zwölf Monaten und höher als der globale (50 Prozent) und der europäische Durchschnitt (45 Prozent). Wirtschaftskriminelle mit 44 und Terroristen mit 42 Prozent waren laut österreichischen Befragten die zweit- und drittwahrscheinlichste Akteursgruppe, von der Bedrohungen ausgehen.

Der Klimawandel wird in den kommenden zwölf Monaten mit 46 Prozent voraussichtlich die größte Gefahrenquelle mit Auswirkungen auf die Sicherheit darstellen – ein Anstieg um elf Prozentpunkte gegenüber den Werten aus dem Vorjahr und deutlich über dem europäischen Durchschnitt (30 Prozent). Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern lag sonst nur Estland mit 40 Prozent über dem Weltdurchschnitt von 38 Prozent, aber niedriger als seine österreichischen Kollegen.

Aufholbedarf bei Technologie aufgrund fehlender Investitionsbereitschaft, den Kosten und fehlender Kompetenz – dafür hohe Bereitschaft für mittelfristigen Einsatz von KI
Wenn es um den Einsatz von Technologie im Sicherheitsbetrieb geht, gaben die österreichischen Sicherheitschefs an, dass sie derzeit mit 48 Prozent die minimalste beziehungsweise grundlegendste Form von Technologie in Europa verwenden. Dieser Wert liegt weit höher als der weltweite und europäische Durchschnitt von 31 und 36 Prozent. Gleichzeitig sind österreichische Sicherheitsverantwortliche bei Investitionen in modernste Technologie weiterhin sehr zurückhaltend: im kommenden Jahr planen dies nur 31 Prozent der Befragten – das ist der niedrigste Wert in Europa und liegt ebenfalls deutlich unter dem weltweiten und dem europäischen Durchschnitt von 52 beziehungsweise 39 Prozent. Die Kosten für die Implementierung neuer Technologien und der Mangel an Fähigkeiten in der Belegschaft waren mit jeweils 44 Prozent die größten Hindernisse für die Implementierung der fortschrittlichsten Technologie.

Praktische Unterweisung mit Feuerlöschern

55 Prozent der Befragten beabsichtigen jedoch, in den nächsten fünf Jahren die Akzeptanz von Überwachungs- und Überwachungssystemen mit künstlicher Intelligenz (KI) deutlich zu verbessern, um den physischen Sicherheitsbetrieb zu verbessern. Dieser Wert ist viel höher als der weltweite und europäische Durchschnitt von 42 Prozent und 32 Prozent und liegt 15 Prozentpunkte vor dem zweitplatzierten Land, Belgien.

Michael Schnitzler, Vorstand von G4S Austria, erklärt dazu: „Die Bedrohungen und Herausforderungen, mit denen Sicherheitsverantwortliche und Führungskräfte in Österreich konfrontiert sind, sind nach wie vor erheblich. Es wird allgemein erwartet, dass sowohl Proteste als auch der Klimawandel – und damit einhergehende politische Kundgebungen – im kommenden Jahr die Sicherheitslage beeinträchtigen werden.”

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Waldbrände wirken sich immer mehr auf die Sicherheit aus.

„Die Waldbrände, Sturzfluten und Unwetter, die in den vergangenen Wochen Teile Europas und Nordamerikas verwüstet haben, wirken sich auf die Sicherheit unserer Beschäftigten, die Sicherheitsorganisation selbst und die Lieferketten aus. Das Versäumnis, diese sicherheitsrelevante Gefahr in den Sicherheitsbetrieb einzubeziehen, könnte schwerwiegende Folgen haben. Sicherheitsverantwortliche müssen sich ständig über diese Bedrohungen auf dem Laufenden halten, um sicherzustellen, dass ihre Unternehmen darauf entsprechend vorbereitet sind.”

Stephane Verdoy, Regional CEO von G4S Europe, sagte: „Mehr denn je werden Sicherheitsverantwortliche mit unterschiedlichen Risiken und Bedrohungen konfrontiert sein, die durch geopolitische Spannungen und wirtschaftlichen Druck verursacht werden. Die oberste Priorität jedes Chief Security Officers muss weiterhin die Sicherheit der Beschäftigten, Kunden, Daten und Vermögenswerte sein.”

Millionen-Auftrag für Leonardo aus Dänemark

Weitere wichtige Erkenntnisse aus dem World Security Report:
Sicherheitsbedrohungen und -vorfälle

  • Den Klimawandel bewerteten im europäischen Durchschnitt 30 Prozent der Sicherheitsverantwortlichen als relevante Bedrohung. In Belgien mit 32 Prozent ist dieser Wert am höchsten, in Dänemark mit 17 Prozent am niedrigsten.
  • 75 Prozent glauben, dass ihre Budgets für physische Sicherheit deutlich steigen werden. Steigende Betriebskosten sind dabei sowohl im globalen als auch im europäischen Durchschnitt der Hauptgrund.
  • Externe „böswillige Schäden an Unternehmenseigentum” werden in den kommenden zwölf Monaten mit acht Prozent deutlich unter dem Weltdurchschnitt und in Europa prognostiziert.

„Die oberste Priorität jedes Chief Security Officers muss weiterhin die Sicherheit der Beschäftigten, Kunden, Daten und Vermögenswerte sein.“

Stephane Verdoy, Regional CEO von G4S Europe

Sicherheitstechnik und Zukunft der Sicherheit
Die drei wichtigsten Faktoren für die Einführung neuer Technologien zur Stärkung der Sicherheitsabläufe sind die Steigerung der Produktivität des Sicherheitspersonals, effizientere Sicherheitsprozesse und die Verringerung der Sicherheitsrisiken mit jeweils über 30 Prozent.

Die zwei wichtigsten Eigenschaften bei Sicherheitspersonal ist die Kundenservice-Fähigkeiz sowie Integrität und Ehrlichkeit. Herausforderungen bei der Rekrutierung sind in Österreich die Wahrnehmung geringer Aufstiegsmöglichkeit, Bindung von qualifizierten Sicherheitspersonal, angemessene Fachkenntnisse und das schlechte Image des Jobs.

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