Von 26. bis 28. Februar findet im Messezentrum Nürnberg die Enforce Tac statt – eine Fachmesse für Angehörige von Behörden mit Sicherheitsaufgaben und Streitkräfte. Wir haben mit Veranstaltungsleiterin Isabelle Teufert über den Stand der Vorbereitungen, die inhaltliche Fokussierung und die geplanten Neuerungen in diesem Jahr gesprochen.

Frau Teufert, wie laufen die Vorbereitungen zur Enforce Tac 2024?
Die Vorbereitungen laufen zur Zeit auf Hochtouren. Unser Wachstum freut und bestärkt uns in dem, was wir tun, bringt aber natürlich auch einen höheren Arbeitsaufwand mit sich. Wir freuen uns, 2024 mit – Stand Ende Jänner – bereits 680 angemeldeten Ausstellern auf eine noch nie dagewesene Ausstellervielfalt. Und das mit 29.000 Quadratmeter brutto auf so viel Fläche wie nie zuvor. Ein weiterer Veranstaltungslaufzeittag ermöglicht unseren Ausstellern und Besuchern noch mehr Zeit für Austausch, Begegnung und Vernetzung. Viele Premieren benötigen natürlich auch eine durchdachte, umfangreiche Planung. Gleichzeitig sind wir sehr gespannt, wie erfolgreich unser neues Ticketkonzept und das erweiterte Besucherangebot, allen voran das Enforce Tac Village, angenommen werden.

@Enforce Tac
Die Enforce Tac hat von 26. bis 28. Februar täglich von 9.00 bis 18.00 geöffnet, am letzten Messetag (28.) ist bereits um 16.00 Uhr Schluss.

Sie haben das Enforce Tac Village angesprochen, welche Neuerungen sind in diesem Jahr sonst noch zu erwarten?
Die Highlight-Premieren der diesjährigen Enforce Tac sind zweifelsohne das angesprochene Enforce Tac Village und das Scandinavian-German Defence Industry Symposium. Ersteres ist ein realistisches Trainingsgelände unter freiem Himmel, auf dem Ausstellerprodukte in polizeilichen und militärischen Szenarien präsentiert werden. Gemeinsam mit drei starken Partnern setzen wir auf das Motto „dynamisch.greifbar.live”. Das Projektteam besteht unter anderem aus ehemaligen und aktiven Angehörigen von militärischen und polizeilichen Spezialkräften, was mir persönlich auch sehr wichtig war.

Aber auch das Symposium ist mir eine echte Herzensangelegenheit. Norwegen und Deutschland unterhalten derzeit eine der größten Partnerschaften für Verteidigungs- und Wirtschaftsprojekte in Europa. Gleichzeitig heißt die NATO Schweden und Finnland willkommen, was das Bündnis weiter stärkt. Diese Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf die Bedürfnisse unserer Aussteller, in diesem Fall: ein höherer Beschaffungsbedarf mit einem internationalen Beschaffungsprozess, welcher sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Ziel des Symposiums ist es, Einblicke in die künftigen Anforderungen der Streitkräfte zu geben, Herausforderungen aufzuzeigen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei Beschaffungsprozessen auszuloten.

Auch bezugnehmend auf die Bedürfnisse der Besucher gehen wir neue Wege. Erstmals wird es 2024 drei unterschiedliche Ticketarten für Besucher geben. Wir öffnen mit der neuen Kategorie „Industrie und Beratung” die Tür für neue Gesichter unter den Besuchern. Weiterhin legen wir sehr großen Wert auf eine individuelle Prüfung und Akkreditierung von Medien und Besuchern. Wir stehen für diskrete Atmosphäre, und das wird auch so bleiben – jeder Besucher benötigt weiterhin einen entsprechenden Nachweis darüber, warum er Teil unseres Branchentreffpunkts ist.

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Wo liegen bei der diesjährigen Messe die Schwerpunkte?
Wir haben uns bereits im Jahr 2023 eine klare Vision gesetzt: Innere und äußere Sicherheit sind so untrennbar wie niemals zu vor. Wir möchten die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie nachhaltig dabei unterstützen, das Thema Verteidigung zum Schwerpunkt unser aller Handeln zu machen. Wir möchten unserer Branche eine geeignete Plattform bieten, vielversprechende Perspektiven zu entwickeln und gemeinsam die innere und äußere Sicherheit Deutschlands und Europas zu stärken – mit genügend Zeit zum Austausch sowie genügend Fläche für die wachsende Ausstellervielfalt.

Unser umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt meiner Meinung nach die hohe Ausstellervielfalt optimal. Wir freuen uns unter anderem auf bewährte Highlights wie zum Beispiel die Blackbox oder Enforce Tac TV. Ersteres ermöglicht unseren Ausstellern bereits zum zweiten Mal, die Leistungsfähigkeit ihrer Ausrüstungsgegenstände, welche speziell für lichtschwache Einsatzszenarien oder die Erkennung von Temperaturprofilen konzipiert sind, in geeigneter Umgebung zu präsentieren.

2024 können die entsprechenden Produkte von allen Besuchern gemeinsam mit fachkundigem Personal dann einfach vor Ort getestet werden. Das YouTube-Format Enforce Tac TV startet 2024 bereits in die dritte Runde. Weg von stationären Aufnahmen, hin zu mobilen Drehteams, verfolgt das Projektteam einen neuen Ansatz, um die Ausstellerstände zur zentralen Bühne der jeweiligen Produkt-Highlights zu machen.

Neben unseren „innerbranchen”-Partnerschaften in Zusammenhang mit unserem Enforce Tac Village und Enforce Tac TV legen wir weiterhin einen großen Schwerpunkt darauf, Meschen und Stakeholdern innerhalb der Branche die passende Bühne zu bieten. Ich persönlich freue mich sehr, dass während der kompletten Laufzeit der Enforce Tac 2024 in Halle 8 eine Buchvorstellung „Unter dem Schwert: 15 Jahre im Kommando Spezialkräfte” des ehemaligen Kommando-Spezialkräfte-Soldaten Christian Gerstner stattfindet. In diesem Buch schildert Gerstner seine Erfahrungen und Erlebnisse im Kampf gegen die radikal-islamistischen Taliban in Afghanistan und den Islamischen Staat im Irak. Ich denke, aus einer Unterhaltung mit ihm kann jeder Besucher etwas mitnehmen.

Aber auch dem allseits bekannten „Dom” vom Flashbang-Magazin konnten wir eine entsprechende Möglichkeit vor Ort schaffen. Er steht ebenfalls über die komplette Veranstaltungslaufzeit für ein kurzes Meet & Greet im Übergang Halle 7A zur Stelle.

Worin unterscheidet sich die Organisation einer Defence-Messe von jener anderer Messen?
Ganz klar: mehr Regularien. Angefangen bei Waffentransporten und Legitimierung über die Verwahrung und Sicherung der ausgestellten Produkte und vieles mehr. Aber eben auch: eine herzliche Branche mit bodenständigen, ehrlichen und geradlinigen Menschen, die zumeist auch sehr naturverbunden sind. Für mich persönlich eine Branche mit großem Wohlfühlfaktor. (lacht)

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Wohin soll sich die Enforce Tac in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
Mit der Kombination aus erstmalig drei Tagen Laufzeit, drei Hallen mit noch mehr Fläche sowie einer Reihe an echten Premieren, haben wir meiner Meinung nach einen Riesengrundstein gelegt. Die nächsten Jahre wollen wir all das natürlich noch mehr ausbauen. Der Dialog mit den Ausstellern und Besuchern ist uns hierbei enorm wichtig. Nur so können wir uns stetig verbessern, am Puls der Branche agieren und pragmatische Lösungen für neu aufkommende Bedürfnisse entwickeln.

Wir möchten innerhalb unserer Veranstaltung Plattformen und Events bieten, in denen Menschen zusammenkommen, welche von eben genau diesem Austausch in diskreter Atmosphäre profitieren. Ich bin davon überzeugt, dass nur so Themen innerhalb der Branche vorangetrieben werden können. Realitätsnahe Produktpräsentationen wie innerhalb des Enforce Tac Village oder der Blackbox haben noch viel Potenzial, das wir ausschöpfen möchten. Mit hochwertigen Symposien und Konferenzen werden wir zudem noch mehr Menschen der Branche erreichen und nicht nur die Besucheranzahl, sondern auch unsere Besucherqualität weiter steigern.

Hier geht es zu den anderen Beiträgen unserer Serie „5 Fragen an”.

Quelle@Enforce Tac