Der RAS-Zug (Robotic Automated Systems) der 13. „Rhino” Leichten Brigade der niederländischen Armee aus Oirschot hat in der ersten Februarhälfte auf dem österreichischen Hochgebirgs-Truppenübungsplatz Lizum-Walchen offenbar einen zweitägigen Live-Feuer-Drohnenabwehrtest mit dem Smash Fire Control System des israelischen Herstellers Smart Shooter Ltd. durchgeführt.

Das Smash Fire Control System wurde dabei auf taktischer Ebene in einer Reichweite von bis zu 200 Metern bei rauhen Wetterbedingungen, Nebel und Schneetreiben getestet und erwies sich als äußerst effektiv. Dabei wird das Ziel nicht etwa gestört oder geblendet, sonderen aktiv zerstört. Alle 67 Drohnenziele sind dabei mit jeweils bis zu drei Schüssen erfolgreich getroffen wurden und es machte keinen Unterschied, ob die Copter-Drohnen in der Luft stationär waren oder sich fortbewegten.

Die niederländische Einheit berichtete am 16. Februar auf ihrem Facebook-Kanal über die Tests und sagte, dass derart ausgerüstet Soldaten mit dem Smash Fire Control System – es wurde nicht detailliert ob es sich um Smash-2000 oder Smash-2000 Plus handelte (Produktübersicht) – in der Lage sind, die Trefferwahrscheinlichkeit gegen Bodenziele und Drohnen erheblich zu erhöhen. Das System kann auch für den Schutz sensibler strategischer Anlagen wie Luftwaffenstützpunkte, Schiffe oder bei militärischen Operationen im Ausland von Nutzen sein. Die Tests fanden im Rahmen der „Roadmap des Nucleus C-AUS” der niederländischen Armee statt.

@Smart Shooter
Mit dem Smart Shooter-System sollen auch Sturmgewehre zu effektiven Drohnenabwehr-Waffen werden.

Die Smash Fire Control-Lösung stellt laut Hersteller sicher (Produktbeschreibung), dass jeder Schuss sein Ziel findet. Sie bringt dazu Präzisionsraketen-Zielalgorithmen und erweiterte elektrooptische Verarbeitungsfunktionen in und auf Standard-Sturmgewehre. Sie arbeitet automatisch, aber nicht autonom und ermöglicht es dem Bediener, bemannte oder unbemannte Ziele am Boden oder in der Luft schnell zu neutralisieren. Es wird als kostengünstige Lösung beschrieben, die in jede Art von Sturmgewehr integriert und mit anderen Drohnenabwehr-Systemen kombiniert werden kann, um eine effektive mehrschichtige Verteidigungslösung für das moderne Schlachtfeld bereitzustellen.

Im Fachmagazin „UAS Weekly” kommentierte Smart Shooter-CEO Michal Mor: „Unsere Smash-Feuerkontrollösung ist eine ideale ‚Hard-Kill-Lösung’ gegen Drohnen und unbemannte Luftfahrzeuge im Nahbereich. Sie gewährleistet hohe Trefferwahrscheinlichkeiten und erfordert nur sehr wenig Training. Wir freuen uns über einen weiteren erfolgreichen Prozess, den die niederländische Armee durchgeführt hat und sind zuversichtlich, dass die Smash-Technologie die Welt der Handwaffen vollständig revolutionieren wird.”

Smart Shooter hat im Team mit dem deutschen Hersteller SIG-Sauer das Smash-2000 bereits an die US-Army verkauft und US-Spezialkräfte haben es im syrischen al-Tanf bereits unter Gefechtsfeldbdingungen auf dem M4A1 erprobt. Auch in Israel ist das System in den IDF eingeführt. Und in diversen Videos (siehe Beitrag unten, ab Minute 5:50) wird das System mit der zielgerichteten und ferngesteuerten Tötung des iranischen Nuklearwissenschaftlers Mohsen Fakhrizadeh in Verbindung gebracht. Das Unternehmen hat seinen Stammsitz in Kibbuz Yagur, eine US-Tochterfirma in Maryland und ein Büro in Düsseldorf.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Update: Diesem Bericht zufolge dürften sich nun auch US-Special Forces für das Smart Shooter System interessieren.

Quelle@13.Bgde-FB