Vom 9. bis zum 23. September findet das maritime Großmanöver „Northern Coasts” (NOCO) statt. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten multinationalen Übungen zur Stärkung der Zusammenarbeit der Seestreitkräfte Deutschlands und seiner Partner im Ostseeraum.

In diesem Jahr ist die Deutsche Marine mit für die Planung und Durchführung verantwortlich. Der Schutz der sogenannten Nordflanke ist ein elementarer Schwerpunkt der Deutschen Marine bei der Landes- und Bündnisverteidigung.

„Der Auftrag der Deutschen Marine ist es, Deutschland und seine Menschen zu schützen. Tagtäglich, über, auf und unter Wasser. Dass wir dazu bereit sind, haben wir nach Beginn des Krieges in der Ukraine unter anderem mit unserer schnellen Entscheidung ,alles was schwimmt, geht raus’ gezeigt”, so der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack. „Diesen Schutz zu gewährleisten bedeutet vor allem: Üben, Präsenz und permanente Wachsamkeit – und das gemeinsam mit unseren Partnern in NATO und EU. Die Übung „Northern Coasts” dient genau diesen Zielen. Die Deutsche Marine übernimmt ab diesem Jahr die Führung des Manövers aus unserem Führungszentrum in Rostock. Ich bin sehr froh, dass die USA und zwölf weitere Nationen an dieser für die Ostseeanrainer so wichtigen Übung teilnehmen. Zusammen stehen wir für das Motto der NATO: alle für einen und einer für alle.”

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Das Ziel von „NOCO 23” ist es, in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung taktische Verfahren in küstennahen Gewässern zu üben. „Essentiell ist hierbei die Interoperabilität zwischen den beteiligten See-, Land- und Luftstreitkräften zu optimieren und die Zusammenarbeit zwischen den Partnern im Ostseeraum weiter zu vertiefen”, wie es in einer aktuellen Aussendung der Deutschen Marine heißt. Das Übungsgebiet umfasst hauptsächlich die Küstengewässer Estlands und Lettlands, einschließlich des Land- und Luftraums, sowie den östlichen und zentralen Teil der Ostsee.

„Mit NOCO 23 machen wir einen gewaltigen Schritt zur vollen Einsatzbereitschaft unseres Stabes DEU Marfor in Rostock. Es ist gleichzeitig das erste Mal, dass wir als DEU Marfor ein Manöver einer solchen Größenordnung planen und führen”, sagt Flottillenadmiral Stephan Haisch, Übungsverantwortlicher und stellvertretender Kommandeur von DEU Marfor.

In diesem Jahr sind dafür circa 3.200 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Nationen an der Übung beteiligt. Rund 30 Schiffe, U-Boote, bis zu 15 Luftfahrzeuge sowie diverse Landeinheiten trainieren zusammen. Erstmals seit der Premiere des Manövers in 2007 wird dieses Jahr ein realistisches Szenario im Rahmen der Bündnisverteidigung geübt. Haisch: „Eine weitere Premiere ist, dass ein Manöver von meinem Stab und mir aus Rostock geführt wird, obwohl es vor den Küsten und auf dem Territorium Lettlands und Estlands stattfindet.”

Fregatte Hessen: Hochmodern & hochgefährlich

Die Übungsserie „Northern Coasts” wurde 2007 von der Deutschen Marine ins Leben gerufen. Es ist die Schwerpunktübung des Inspekteurs der Deutschen Marine. Jährlich wechselnd sind Deutschland, Dänemark, Schweden und Finnland für die Durchführung verantwortlich; im laufenden Jahr hat Deutschland die Führungsverantwortung. Dieses Jahr nehmen an der Übung Italien, Frankreich, Finnland, Estland, Dänemark, Kanada, Belgien, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen, Schweden, USA und Deutschland teil.

Die Deutsche Marine entsendet hierfür unter anderem die Fregatte Hamburg, das Minentauchereinsatzboot Bad Rappenau, den Tender Elbe, einen Seefernaufklärer P-3C Orion sowie den Betriebsstofftransporter Rhön. Zu den Übungsteilnehmern zählen auch zwei Verbände der schnellen maritimen Eingreiftruppe der NATO (Very High Readiness Joint Task Force, kurz VJTF). Die Fregatte Hessen und der Betriebsstofftransporter Spessart sind derzeit Teil der Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1/ Task Group 01 – bestehend aus Fregatten, Zerstörer) unter der Führung des deutschen Flottillenadmirals Thorsten Marx. Das Minenjagdboot Bad Bevensen wiederum untersteht der Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG 1/ Task Group 03 – bestehend aus Minenabwehrfahrzeugen). Erstmals ist zudem eine amphibische Einheit der US Navy an NOCO beteiligt. US Marines der 26th Marine Expeditionary Unit (MEU) werden zusammen mit Anteilen des deutschen Seebataillons sowohl an Bord der USS Mesa Verde als auch an Land trainieren.

Quelle@Bundeswehr