Das Bundesheer besteht neben 16.000 Berufssoldaten und 8.000 Zivilbediensteten im Schnitt aus 6.000 Grundwehrdienern und kann im Einsatzfall bis zu 31.000 Milizsoldaten mobilisieren. Einer dieser insgesamt 61.000 Bundesheer-Angehörigen ist Nick Rainer, der Fotograf der Garde war, bevor er mit einem international gebuchten DJ auf Tour ging. Nun ist er wieder zurück in seiner alten Einheit.
Herr Rainer, wie sind Sie zur Garde gekommen?
Im bin im Juli 2017 als Grundwehrdiener bei der Garde eingerückt. Nach zwei Monaten Grundausbildung in Horn habe ich dann die Chance bekommen zur Öffentlichkeitsarbeit in Wien zu wechseln. Ich habe zu dieser Zeit hauptsächlich Fotos für die verschiedenen Publikationskanäle der Garde gemacht, hin und wieder aber auch für andere Plattformen des Bundesheeres. Direkt nach der Grundausbildung bekam ich dann das Angebot in der Öffentlichkeitsarbeit zu bleiben – ich war sofort dabei.
Ihr Bereich ist also vor allem die Fotografie. War das schon vor Ihrer Zeit bei der Garde eine Ihrer Leidenschaften?
Meine erste Kamera habe ich mir vor ungefähr fünf Jahren, also noch während der Schulzeit, gekauft. Nur ein Jahr später habe ich begonnen als Fotograf zu arbeiten und vor allem für Clubs und Restaurants fotografiert. Ich habe also noch während meiner Schulzeit mein Unternehmen gegründet.
Sie sind dann auch mit einem international bekannten DJ (Anm.: Timmy Trumpet) auf Tour gewesen. Wie ist es dazu gekommen?
Naben meiner Tätigkeit in der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesheeres habe ich immer auch Aufträge über mein eigenes Unternehmen angenommen. Im August 2018 habe ich entschieden, dass ich vermehrt über mein eigenes Unternehmen arbeiten möchte. Es hat mich einfach gereizt, das zu probieren. Clubs, Restaurants, Modemarken und Festivals waren zu dieser Zeit meine hauptsächlichen Auftraggeber. Über meine Kontakte aus der Festivalszene habe ich dann auch Timmy Trumpet kennengelernt, dessen Team mich dann sgefragt hat, ob ich nicht Lust darauf hätte bei ihrer Österreich-Tour dabei zu sein. Nach der Tour haben sie mir dann die Mitarbeit in ihrem Team angeboten. So hat eines zum anderen geführt und ich war letztendlich fast ein Jahr lang mit ihnen international als Fotograf unterwegs. Als sich Anfang dieses Jahres dann langsam abzeichnete, dass es ein schwieriges Jahr für Konzerte werden könnte, war mir sehr schnell klar, dass es wohl nicht zu einer neuerlichen Tour kommen wird. Aber auch mit anderen Aufträgen sah es zunehmend schlecht aus, da ich davor ja vor allem in der Gastronomie- und Clubszene gearbeitet habe.
Sie dürften Ihren Job bei der Garde aber so gut gemacht haben, dass Sie sofort wieder zurückgeholt wurdest als sich die Chance dazu ergab.
Ein paar Tage nach einem Telefonat mit meinem ehemaligen Chef, Major Markus Matzhold, Offizier für Öffentlichkeitsarbeit bei der Garde, war ich über eine freiwillige Waffenübung, die jeder Milizsoldat machen kann, der wieder zu seiner Einheit zurückkommen möchte, wieder in meinem alten Job. Seit Ende März arbeite ich also wieder in der Öffentlichkeitsarbeit der Garde.
„Ich bin in meinem Dienst schon mit Hubschraubern geflogen, mit Panzern gefahren und habe schon öfters in der Hofburg Staatsoberhäupter fotografiert.“
Was fasziniert Sie aus fotografischer Sicht am Bundesheer?
Definitiv die Abwechslung und die Vielfältigkeit. Ich bin in meinem Dienst schon mit Hubschraubern geflogen, mit Panzern gefahren und habe schon öfters in der Hofburg Staatsoberhäupter fotografiert. Mit der Gardemusik durfte ich sogar in den Oman reisen und mit der 5. Gardekompanie (KPE) an einer internationalen Übung in Ungarn teilnehmen. Kein Tag ist wie der Tag davor.
Hier geht es zu den anderen Porträts unserer Serie „Eine(r) von 61.000”.