Oberstleutnant Horst Dauerböck, Stabswachtmeister Kerstin Hajek und Wachtmeister Lisa Rammel halten als Informationsoffiziere Vorträge an Schulen und sie informieren die Zivilbevölkerung auf Veranstaltungen wie der Airpower, dem Donauinselfest oder dem Nationalfeiertag am Wiener Heldenplatz.
Herr Oberstleutnant, Sie sind seit 2005 Informationsoffizier. Warum haben Sie sich für diese Zusatzaufgabe entschieden?
Oberstleutnant Dauerböck: Die Aufgabe erweitert meinen persönlichen Blick auf das Bundesheer, da ich ja sonst beruflich nur die militärische Perspektive habe. Ich betreue als InfoO insgesamt 20 Schulen in Oberösterreich und sehe meine Rolle darin, das Bundesheer bestmöglich zu repräsentieren. Schulen sind ein gutes Feld für Meinungsbildung. Ich werde dort immer herzlich empfangen und musste noch keine Ablehnung erfahren.
„Seit 2015 sind – unter anderem wegen Migration, Pandemie und Ukraine-Krieg – das Interesse am Bundesheer und die Akzeptanz definitiv gestiegen.“
Wie schätzen Sie die Einstellung der Schüler gegenüber dem Bundesheer ein?
Oberstleutnant Dauerböck: Meist haben sie eine positive Einstellung. Unangenehme Fragen an mich kommen meist nur dann, wenn die Eltern der Schüler in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit dem Bundesheer gemacht haben. Aber die Zeiten haben sich geändert. Seit 2015 sind – unter anderem wegen Migration, Pandemie und Ukraine-Krieg – das Interesse am Bundesheer und die Akzeptanz definitiv gestiegen.
Frau Stabswachtmeister, warum absolvieren Sie gerade die Ausbildung zum InfoO?
Stabswachtmeister Kerstin Hajek: Ich finde es wichtig, Schülern das Bild des Soldaten näher zu bringen. Der Beruf hat ja teils ein schlechtes Image. Damen, die sich dafür interessieren, bevorzugen weibliche Ansprechpartner. Dann trauen sie sich mehr zu fragen. Ich war schon bei einigen Veranstaltungen dabei, beispielsweise auch beim Girls’ Day.
Frau Wachtmeister, wie schätzen Sie das Wissen über das Bundesheer unter den Schülern ein?
Wachtmeister Lisa Rammel: Die meisten haben sich vor unserem Vortrag nicht damit beschäftigt und haben kaum Bezug dazu. Außer über die Medien, und dann wird meist etwas Negatives berichtet. Grundsätzlich sind die jungen Leute sehr interessiert, was Politik betrifft. In meinem Umfeld höre ich aber oft, dass die Burschen lieber zum Zivildienst gehen, weil sie schlechte Geschichten über das Bundesheer von ihren Vätern gehört haben.