Schweden bereitet sich auf einen historischen Anstieg seiner Verteidigungsausgaben vor. Ministerpräsident Ulf Kristersson rechnet damit, dass beim NATO-Gipfel im Juli ein neues Bündnisziel von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts beschlossen wird. Stockholm will diesem Ziel nicht nur zustimmen, sondern es bis 2030 auch erreichen.

Aktuell liegen Schwedens Verteidigungsausgaben bei 2,4 Prozent des BIP – bereits über dem geltenden NATO-Ziel von 2 Prozent. Bis 2028 ist ein Anstieg auf 2,6 Prozent vorgesehen. Um die angestrebte Marke von 3,5 Prozent zu realisieren, plant die Regierung, Kredite in Höhe von rund 28 Milliarden Euro aufzunehmen.

Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll am 15. April eingebracht und am 20. Juni im Parlament zur Abstimmung gestellt werden. Die Regierung hofft auf eine breite Zustimmung, insbesondere von den drei Koalitionsparteien und den Schwedendemokraten.

„Dies ist die größte Aufrüstung der schwedischen Verteidigung seit den Tagen des Kalten Krieges”, sagte Kristersson vor Journalisten. „Unsere Einschätzung ist, dass die NATO – insbesondere die europäischen Länder – in den kommenden Jahren einen großen Schritt nach vorn machen muss. Wir setzen uns in Europa für ein neues und deutlich höheres Ziel zwischen 3 und 4 Prozent ein.”

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Schweden trat 2024 als 23. Mitglied dem nordatlantischen Bündnis bei. Im Rahmen seiner NATO-Verpflichtungen entsendet das Land derzeit Truppen nach Lettland sowie sechs Gripen-Kampfflugzeuge nach Polen.

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