Ziel des Anfang 2018 gestarteten Projekts „Heat Stress” ist es, konkrete Einsatz-/Ruhezeiten für die spezifischen Tätigkeiten der Fähigkeiten ABC-Aufklärung, Dekontamination und Retten & Bergen zu etablieren.
Keine Frage, wenn man Tätigkeiten im ABC-Schutzanzug durchführt, dann ist alles deutlich anstrengender und schweißtreibender als in normaler Kleidung. Aber kann man diese unterschiedliche Anstrengung messen? Und wie lange kann ich belastende Aufgaben im Schutzanzug eigentlich ausüben, ohne dass es für mich selbst gefährlich wird? Und welchen Einfluss haben Wetter und Temperatur?
Mit diesen (und mehr) Fragen beschäftigt sich das Projekt „Heat Stress”. Anfang 2018 wurde das Projekt durch das ABC-Abwehrzentrum und gemeinsam mit dem Heeressportzentrum und dem Institut Leistungsmedizin und Wehrergonomie des Sanitätszentrums Ost ins Leben gerufen. Das Ziel ist konkrete Einsatz-/Ruhezeiten für die spezifischen Tätigkeiten der Fähigkeiten ABC-Aufklärung, Dekontamination und Retten & Bergen zu etablieren und diese über ein handgehaltenes Wettermessgerät mit den aktuell vorherrschenden Witterungsbedingungen eines Einsatzortes zu verknüpfen. Nach einem erfolgreichen Projektantrag erfolgt die Finanzierung über die Abteilung Wissenschaft, Forschung und Entwicklung des Bundesheeres.
Nach einer Vielzahl an Vortests und Erprobungen im Jahr 2018 wurde 2019 mit den Teilnehmern der Kaderanwärterausbildung 2 ein neuartiges, fähigkeitenspezifisches Szenarientraining durchgeführt. Mit verschiedenen Sensoren und sportlichen Tests wurden umfassende Belastungsdaten ermittelt. Die Teilnahme an dem Projekt war freiwillig und die gesamte, topmotivierte KAAusb2/ABCAbw hat sich geschlossen zum Mitmachen entschieden. Für die Entwicklung der Szenarien wurde auch auf die Mithilfe der ABC-Abwehrtruppe gesetzt, die hier ihre umfangreichen Einsatzerfahrungen einbringen konnte.
Im März 2019 kamen die KAAusb2er endlich ordentlich ins Schwitzen und die ersten Daten wurden für den Schutzanzug schwer erhoben, die in den kommenden Monaten ausgewertet werden müssen. Drei Wochen lang wurden insgesamt 45 Testpersonen in 60-minütigen Testphasen belastet und überwacht. 2020 sind weitere Tests und eine Szenarienanpassung für den Schutzanzug mittel geplant.
Bei näheren Fragen zum Projekt können Sie sich gerne an den Projektleiter wenden: Hauptmann des höheren militärtechnischen Dienstes Gerald Bauer, gerald.bauer.7@bmlv.gv.at