Das Bundesheer besteht neben 16.000 Berufssoldaten und 8.000 Zivilbediensteten im Schnitt aus 6.000 Grundwehrdienern und kann im Einsatzfall bis zu 31.000 Milizsoldaten mobilisieren. Einer dieser insgesamt 61.000 Bundesheer-Angehörigen ist Vizeleutnant Erich Pfeifer, Bataillonsschießlehrer beim Panzergrenadierbataillon 35. Wir haben mit ihm über seinen Haupt- und Nebenjob, die an ihn gestellten Aufgaben und die Nutzungsdauerverlängerung des Ulan gesprochen.

Herr Vizeleutnant, was macht man als Bataillonsschießlehrer?
Eigentlich bin ich Panzerkommandant. Schießlehrer ist mein Nebenjob, dabei bin ich für die Schießausbildung von Panzerkommandanten und Richtschützen zuständig. Ich bilde sie etwa im Ein- und Ausbau der Waffen aus, erstelle Unterlagen und vor allem lehre ich sie etwas ganz Wichtiges …

Nämlich?
Jedes elektronische System kann ausfallen. Aber einen guten Soldaten macht aus, sein Waffensystem auch im Notbetrieb zu beherrschen und damit Schüsse abgeben zu können.

Im Staub der Ulane

Was machen Sie beim Scharfschießen?
Ich bin vor Ort der Berater des Kompaniekommandanten beziehungsweise des Leitenden. Ich analysiere, warum jemand nicht trifft. Ebenso bin ich in der Vorbereitung dabei und überlege, welche Schießbahn für welches Schießvorhaben geeignet ist, etwa wenn es um fahrende Ziele geht.

Warum haben Sie sich für diesen „Nebenjob” entschieden?
Ich bin 1982 bei den „35ern” eingerückt und damals ist dieser Job gerade entstanden. Der damalige Bataillonskommandant hat mich gefragt, da habe ich nicht lange überlegt! Es folgten Ausbildungen beim Hersteller sowie an der Heerestruppenschule.

Sie sind auch in der Arbeitsgruppe für die Nutzungsdauerverlängerung des Ulan, oder?
Das ist extrem spannend. Ich habe viele Termine mit Zulieferern und dem Hersteller. Aber eigentlich müsste man schon überlegen, was danach kommt. Einen Panzer kauft man nicht einfach im Baumarkt. Ausbildung und Einführung eines neuen Systems dauern lange!

Hier geht es zu unserem Truppenbesuch beim Panzergrenadierbataillon 35 und hier zu den anderen Porträts unserer Serie „Eine(r) von 61.000”.

Quelle@Sebastian Freiler