Nachdem am 25. August ein Bergsteiger am Dachsteinmassiv schwer verunfallt war, musste die alarmierte Crew einer Alouette III aus Aigen im Ennstal (Militär Aktuell berichtete) eine schwierige Seil-Bergung bei Nacht durchführen, um das Leben des Verunglückten zu retten.
Damit die Piloten mit den speziellen Bedingungen der Einsätze in alpinen Räumen vertraut sind und derartige Einsätze erfolgreich durchführen können, führt das Bundesheer regelmäßig Hochgebirgslandelehrgänge durch. Geplant und geleitet werden diese von der Flieger- und Fliegerabwehr-Truppenschule. Die Lehrgänge finden grundsätzlich zweimal jährlich – Sommer und Winter – statt. Vom 24. August bis 4. September wurde der diesjährige Hochgebirgslandelehrgang/Sommer durchgeführt. Der Lehrgang diente einerseits für die in Ausbildung befindlichen Piloten zur Erlangung der Einsatzpilotenqualifikation und andererseits zur Fort- und Weiterbildung für Einsatzpiloten.
Die Piloten trainierten bei diesem Lehrgang Starts und Landungen in großen Höhen. Die Leistungsparameter der Hubschrauber unterscheiden sich dabei wesentlich zu denen bei einem Flug im Flachland. Im Gebirge herrschen außerdem spezielle meteorologische Bedingungen, wie Föhn, Abwinde, schnell wechselnde Wettererscheinungen – die Piloten müssen mit diesen Bedingungen vertraut sein. Die Lehrgänge dienen aber auch dazu das Gelände kennen zu lernen, vorhandene Hindernisse, wie Seile, Hochspannungsleitungen oder Liftanlagen zu erkunden sowie vorbereitete Landeplätze (zum Beispiel bei Hütten) zu erkunden und zu befliegen.
Im Einsatz waren insgesamt elf Hubschrauber der in Österreich verwendeten Hubschraubertypen S-70 Black Hawk, Agusta Bell 212, OH-58 und Alouette III. Geflogen und gelandet wurde im alpinen Gelände Österreichs oberhalb der Baumgrenze in den Bundesländern Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark und Oberösterreich. Das Übungsgebiet war deshalb so groß, um auf Schlechtwettergebiete reagieren zu können und andererseits um die Lärmbelastungen in einzelnen Regionen gering zu halten.
Absprungbasis für den Lehrgang war der Truppenübungsplatz Hochfilzen. Dort wurde dafür eigens ein Feldflugplatz betrieben. Das bedeutet, dass neben den Hubschraubern auch die notwendigen Bodendienste wie Wetterberatung, Flugsicherung und Rettungskolonne verfügbar waren und so ein reibungsloser und sicherer Flugbetrieb sichergestellt war.
„Es war ein besonderer Lehrgang. Trotz teilweiser schlechter Wetterbedingungen und der Corona-bedingten Einschränkungen konnten aber die Ausbildungsziele erreicht und der Lehrgang unfallfrei durchgeführt werden”, resümiert Lehrgangskommandant Oberstleutnant Herbert T.