Am 4. Februar öffnet nördlich von Riad die größte Rüstungsmesse der Welt, die World Defense Show (WDS), zum zweiten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2022, ihre Pforten. Die von der General Authority for Military Industries (GAMI) gegründete WDS dient als globale Bühne für Innovation und technologischen Fortschritt im Bereich Sicherheit und Verteidigung. Bereits bei ihrer ersten Ausgabe war der Event mit mehr als sieben Milliarden Euro an Aufträgen und Announcements sowie 40 Memorandums of Understanding & Cooperation Agreements ein voller Erfolg.

Möglicherweise überraschend: Ein gar nicht so kleiner Teil der Veranstaltung gilt auch heuer wieder den Frauen im Bereich Verteidigung und Sicherheit. Bereits im Jahr 2022 wurden Frauen auf der Messe zum Thema gemacht. Damals führte Ihre Königliche Hoheit Reema bint Bandar Al Saud, Botschafterin Saudi-Arabiens in den Vereinigten Staaten, den Vorsitz des Programms, an dem Branchenführer wie die CEO von General Dynamics, Phebe Novakovic, und die ehemalige CEO von Rolls-Royce North America, Marion Blakey, teilnahmen. Zudem repräsentierten Frauen, die bereits Teil der Armee waren, während der Messe ihre Bereiche in den Streitkräften, in denen sie dienen.

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Ihre Königliche Hoheit Reema bint Bandar Al Saud, Botschafterin Saudi-Arabiens in den Vereinigten Staaten.

Botschafterin Reema bint Bandar Al Saud, betonte nun auch vor Beginn der WDS 2024 das Engagement des Königreichs zur Förderung von Frauen in allen Bereichen, insbesondere im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich. Im Rahmen der saudischen „Vision 2030” hob sie die Fortschritte hervor, welche in diesen Rahmen erzielt wurden, speziell mit Blick auf die Stärkung der Rolle der Frau und ihre Einbeziehung in die saudische Arbeitswelt und Gesellschaft. Das Programm trage zur positiven Veränderung der Gleichstellung von Mann und Frau im gesamten Nahen Osten bei, so die Botschafterin. Initiativen wie diese könnten zudem eine globale Dynamik im nach wie vor sehr männerdominierten Defence-Sektor auslösen.

Das saudische Königshaus hat mit dem Start des Programms „Vision 2030” im Jahr 2018 positiven Veränderungen nicht nur im eigenen Land, sondern im gesamten Nahen Osten angestoßen. Damit sollen Frauen verstärkt in der Arbeitswelt und in sicherheitsrelevanten Bereichen integriert werden. Durchaus mit Erfolg: So wurde Jana Sader die erste weibliche Fixed Wing Pilotin im Libanon, Sabaa Thnaibat die erste F-16-Pilotin der jordanischen Luftwaffe, Sheikha Aisha bint Rashid Al Khalifa wurde die erste weibliche Kampfpilotin in Bahrain, Sara Sabry die erste Ägypterin im Weltraum, und die Saudi-Araberin Rayannah Barnawi wurde die erste arabische Astronautin.

Auch in den saudischen Streitkräften tut sich Positives: Nachdem der Stabschef des saudischen Militärs, General Fayyad Al Ruwaili, und der Generaldirektor der Generalverwaltung für Zulassung und Rekrutierung, Generalmajor Imad Al Aidan, im Jänner 2021 die erste militärische Abteilung für Frauen in den saudi-arabischen Streitkräften eingeführt hatten, war es Frauen möglich, als Obergefreite, Unteroffiziere und Stabsunteroffiziere bei den Landstreitkräften, den Luftverteidigungskräften, der Marine, den strategischen Raketentruppen und dem Sanitätsdienst der Streitkräfte in das Militär einzutreten. Frauen können auch in eine Reihe von Offiziersposten und höheren Dienstgraden aufsteigen. Durch die Einrichtung des Kaderausbildungszentrums der Streitkräfte für Frauen im Februar 2022 war ein weiterer wichtiger Schritt bei der Vorbereitung von Frauen auf militärische Aufgaben gesetzt. Die ersten weiblichen Rekruten haben im September des vergangenen Jahres das Kaderausbildungszentrum der Streitkräfte für Frauen absolviert, womit zum ersten Mal in der Geschichte des Königreichs Frauen ihren Dienst an der Front antreten können.

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In den Verteidigungsinstitutionen wurden weitere Initiativen zur Förderung von Gleichstellung und Vielfalt umgesetzt, um die Chancengleichheit von Männern und Frauen bei der Einstellung, der Ausbildung und dem beruflichen Fortkommen zu gewährleisten. Die arabischen Länder haben auch in Mentorenprogramme und Initiativen zur Entwicklung von Führungsqualitäten investiert, die speziell auf Frauen im Verteidigungssektor zugeschnitten sind und ein günstiges Umfeld für ihre berufliche Entwicklung schaffen.

Im Rahmen des „Women in Defense”-Programms werden auf der World Defense Show 2024 einflussreiche weibliche Führungskräfte aus der ganzen Welt vorgestellt und ihre Leistungen gewürdigt, Herausforderungen angesprochen und ihr globaler Einfluss auf den Verteidigungssektor diskutiert. Die Rolle von Frauen in der globalen Verteidigungsindustrie wird ein zentrales Thema am vierten Tag der Ausstellung sein. Als Key Note-Sprecherinnen sind unter anderen Heidi Grant, Vice President of Defense Global Growth & Engagement bei Boeing Defense, Space & Security (BDS), die Hounourable Barbara Barrett, ehemalige Sekretärin der US Air Force und Generalmajor Adel Al-Balawi, Head of Armed Forces Education and Training Authority, KSA.