Ukraine-Experte und Brigadier des Österreichischen Bundesheeres, Philipp Eder, wird neuer Militärkommandant von Kärnten. Der gebürtige Burgenländer übernimmt das Amt mit 1. September von Walter Gitschthaler, der in den Ruhestand wechselt. Stellvertreter bleibt wie bisher mit Oberst Stefan Lekas ein Kärntner.
„Brigadier Philipp Eder, der aktuell die Abteilung Militärstrategie im Bundesministerium für Landesverteidigung leitet, bringt höchste Expertise und Erfahrung für seine neue Funktion mit. Gemeinsam gilt es, mit unseren Soldatinnen und Soldaten aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu meistern, Schutz und Sicherheit unserer Bevölkerung zu garantieren”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser.
Kaiser bedankte sich in einer aktuelle Aussendung beim in den Ruhestand wechselnden bisherigen Militärkommandanten Walter Gitschthaler für seinen Einsatz: „Unter seiner seit 2012 andauernden Leitung haben wir gemeinsam viele Krisen gemeistert und jederzeit hervorragend aufeinander abgestimmt zum Schutz der Kärntner Bevölkerung zusammengearbeitet”, so Kaiser, der an die vielen Einsätze des Bundesheeres zur Beseitigung von schweren Unwetterereignissen wie exemplarisch dem Schneechaos 2016 in Oberkärnten, die Asyl- und Flüchtlingskrise 2015, die verheerenden Murenabgänge in Afritz (2016), Treffen und Arriach (2022) oder auch die Bewältigung der Coronapandemie erinnert.
„Brigadier Gitschthaler ist gemeinsam mit seinen Soldatinnen und Soldaten der Bevölkerung von Kärnten bei unterschiedlichsten Krisen und Ereignissen seit mehr als zehn Jahren verlässlich zur Seite gestanden. In schwierigen Zeiten konnte er viele Einsätze hervorragend mit dem Land koordinieren und hat immer dort geholfen, wo rasche Hilfe notwendig war. Dafür möchte ich mich herzlich bei ihm und bei unseren Soldatinnen und Soldaten bedanken. Mit Brigadier Philipp Eder, der das Bundesheer durch seine Expertise in der Berichterstattung rund um den Ukraine-Krieg noch näher in den Fokus der Gesellschaft gerückt hat, gewinnt das Land Kärnten mit Sicherheit einen großartigen und erfahrenen Militärkommandanten”, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Stationierung von Hubschraubern im Bundesland künftig angedacht
Weiters kündigt die Verteidigungsministerin nach entsprechenden Gesprächen mit Landeshauptmann Peter Kaiser für das Land Kärnten an, dass auch im Rahmen des „Aufbauplans 2032+” kräftig investiert wird. Neben der Modernisierung der Kasernen und dem weiteren Aufbau der Mobilität soll auch die Fliegertruppe aufgewertet werden. „In Zukunft ist eine fixe Stationierung von Hubschraubern im Bundesland angedacht”, so Tanner.
„Für das Land Kärnten und seine Bevölkerung bin ich froh, dass unseren Bemühungen für eine Verbesserung der militärischen Infrastruktur seitens des Verteidigungsministeriums Rechnung getragen wird, insbesondere was die fixe Stationierung von Hubschraubern in Kärnten betrifft. Damit wird eine raschestmögliche Unterstützung vor allem bei den sich häufenden Unwetterkatastrophen gewährleistet”, bedankt sich Landeshauptmann Peter Kaiser bei Klaudia Tanner für die konstruktiven Gespräche.
„Auf das Bundesheer, auf unsere Soldatinnen und Soldaten kann sich sowohl die Politik als auch die Bevölkerung jederzeit verlassen, und das vermittelt ein gerade in Zeiten wie diesen, in denen auch der brutale russische Angriffskrieg in der Ukraine und seine Folgen Instabilität zur neuen Normalität hat werden lassen, besonders wichtiges Gefühl von Schutz und Sicherheit. Das war unter Walter Gitschthaler so und das wird auch unter Philipp Eder so sein”, macht Landeshauptmann Peter Kaiser deutlich.
Philipp Eder
Brigadier Philipp Eder rückte im Jahr 1987 beim Bundesheer ein und wurde zum Offizier im Bereich der Panzergrenadiere ausgebildet. Nach seiner Ausmusterung als Leutnant zum Panzergrenadierbataillon 9 und einer Verwendung an der Theresianischen Militärakademie wechselte Philipp Eder nach seiner Generalstabsausbildung im Jahr 2000 an die Landesverteidigungsakademie. Ein Einsatz als Kontingentskommandant in Afghanistan, eine Verwendung als Kommandant des Panzergrenadierbataillon 35 sowie als Institutsleiter an der Landesverteidigungsakademie waren weitere wichtige Karriereschritte. Seit 2014 war Brigadier Eder Leiter der Abteilung Militärstrategie im Bundesministerium für Landesverteidigung. Bekannt wurde Brigadier Philipp Eder durch seine Expertise und Analysen des Ukraine-Krieges in diversen Medien.