Wie die türkische Militär-Plattform SavunmaSanayiST.com meldet, kauft Saudi-Arabien beim türkischen Hersteller Baykar Angriffsdrohnen vom Typ Bayraktar Akinci. Mit einem Volumen von umgerechnet knapp drei Milliarden Euro soll es sich dabei um den größten Einzelauftrag handeln, den die türkische Rüstungsindustrie je erhalten hat.

@Georg Mader
Für die Akinci UCAV stehen zahlreiche Bewaffungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Laut dem Präsidenten der Vereinigung der türkischen Verteidigungsindustrie, Haluk Görgün, wurde von der Firma Baykar und der Regierung in Riadh bereits in der vergangenen Woche ein Vertrag über eine wohl beachtliche Anzahl der durch zwei 750 PS-Turboprops angetriebenen Kampfdrohne unterzeichnet. „Ja, das ist der größte Export der türkischen Verteidigungsindustrie, der jemals getätigt wurde”, so Görgün.

Baykar verlautete in einer Erklärung: „Wir haben mit dem Verteidigungsministerium von Saudi-Arabien einen Vertrag über den Export und die Zusammenarbeit von Bayraktar Akinci unterzeichnet. Möge der größte Verteidigungs- und Luftfahrtexportvertrag in der Geschichte unserer Republik verheißungsvoll und wegweisend sein.”

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Bereits zweiter Exportschlager
Das HALE (High Altitude Long Endurance) UCAV (= Kampfdrohne) Akinci kann mit 5,5 Tonnen maximales Startgewicht, 20 Meter Spannweite und mit ihrer Nutzlastkapazität über 24 Stunden Flugdauer (mit rund 400 km/h) an acht Stationen fast die gesamte Munitionspalette verwenden, die eine F-16 tragen kann. Also beispielsweise lasergelenkte intelligente Munition, Raketen und Langstrecken-Abstandsmunition. Das System flog erstmals 2019 und ist seit 2021 beim türkischen Militär im Dienst. Zudem hat Baykar seine Akinci auch bereits in sieben verschiedene Länder wie Aserbaidschan oder Pakistan exportiert. International bekannt wurde der hochmoderne Hersteller – der CEO ist Schwiegersohn des kürzlich wiedergewählten Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan – 2020 durch das einmotorige Doppelrumpf-UCAV Bayraktar TB2, welche Aserbaidschan bei der Wiedereroberung der Provinzen um Karabach mit großem Erfolg gegen Armenien einsetzte. Inzwischen unterzeichneten 30 Länder Verträge über die Lieferung von TB2, unter anderem die Ukraine welche sie in der Anfangsphase des russischen Angriffs medienwirksam anwendete.

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Historischer Name
Auf der IDEX 2023 in Abu Dhabi diesen Februar hatte Militär Aktuell ein Briefing rund um das Akinci erhalten und damals wurde seitens Baykars Managerin L. Hüseyin überrascht anerkannt, dass der historische Name der Spezialeinheit (آقنجى = Sturmreiter) der ehemaligen osmanischen Armee – militärgeschichtsaffinen – Wienern wohlbekannt ist. Die Angehörigen der irregulären – also meist unbesoldeter und sich durch Raub und Sklavenhandel finanzierender – Reitertruppe der Osmanen wurden in christlichen Chroniken als „Angst und Schrecken verbreitende Renner und Brenner” verewigt.

Quelle@Georg Mader