Franjo Ljubic ist Zugskommandant-Stellvertreter in der Kampfunterstützungskompanie des Pionierbataillons 2 in Salzburg und derzeit mit dem Roll-Out der neuen Hägglunds-Fahrzeuge des Bundesheeres beschäftigt.

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Stabswachtmeister Franjo Ljubic, Zugskommandant-Stellvertreter in der Kampfunterstützungskompanie des Pionierbataillons 2.

Herr Stabswachtmeister, das Pionierbataillon 2 verantwortet den Roll-out der Universalgeländefahrzeuge BvS10AUT. Acht der insgesamt 32 Hägglunds sollen beim Pionierbataillon verbleiben und werden nun für Einsätze adaptiert.
Das ist richtig. Die österreichische Variante des BvS10 weist zur Standardversion bereits einige Unterschiede etwa im Bereich des ballistischen Schutzes und der Bewaffnung auf. Auch ein Rundum-Kamerasystem wurde montiert, zur Zusatzausrüstung gehören etwa ABC-Schutz, Schneepflug, Seilwinden, ein Skiträger und Brandunterdrückungsanlagen. Wir gehen nun noch einen Schritt weiter und adaptieren das Fahrzeug speziell für den Einsatz bei uns im Pionierbataillon.

Sie machen den Hägglunds also gewissermaßen „Pionier-fit”?
Das könnte man so sagen, ja. Da wir neben der Mannschaft auch immer viel Gerät und Material transportieren müssen, haben wir einen Personenträger mit drei der insgesamt sechs Sitze aus der hinteren Kabine durch Halterungen für Aluboxen ersetzt. Außerdem haben wir Vorrichtungen für zwei Minensuchgeräte und einen zusätzlichen 20-Liter-Wassercontainer eingebaut und auf der Innenseite der Hecktür einen Griff montiert, um diese leichter schließen zu können. Durch den Ausbau der drei Sitze muss das in unseren Fahrzeugen ein Soldat alleine machen, in den anderen Fahrzeugen helfen zwei Soldaten zusammen.

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Der Hägglunds ist aufgrund seiner hohen Mobilität für die alpinen Verbände des Bundesheeres bestens geeignet und wird bei den Gebirgstruppen zum Einsatz kommen.

Welche weiteren Adaptionen und Umbauten sind geplant?
Da gibt es noch einige wie beispielsweise einen außen an der hinteren Kabine montierten Aufsatz zur Mitführung eines Erdbohrers, den wir für Sprengungen benötigen, oder einen speziellen Pivot­zapfen, damit die Lafette auf der zweiten Kabine mit unserem Maschinengewehr kompatibel wird. Momentan nehmen wir alle Änderungen an einem Prototyp vor. Sobald diese zertifiziert und abgenommen sind, können wir sie auch in die anderen Fahrzeuge übernehmen.

In unserem großen Truppenbesuch beim Pionierbataillon 2 finden Sie weiterführende Informationen zu dem Salzburger Verband und dem Hägglunds Roll-Out. Hier geht es außerdem zu weiteren Meldungen von Hägglunds-Hersteller BAE Systems.

Quelle@Bundesheer/Daniel Trippolt, Wildbild/Heribert Rohrer