Für Soldaten des Stabsbataillons 6 ergab sich nach Absprachen mit dem Militärkommando Tirol während der vergangenen beiden Wochen die Möglichkeit, ein zum Abriss freigegebenes Gebäude in der Conrad-Kaserne für Ausbildungszwecke zu verwenden. Insbesondere die ABC-Abwehrkompanie nutzte dies und konnte so Ausbildungsinhalte im ehemaligen Kommandogebäude auffrischen.
Weitere Einheiten des Stabsbataillons 6 wurden im Häuserkampf – vorbereitet und geleitet von der Lehrkompanie, ausgebildet. Tirols Militärkommandant, Brigadier Ingo Gstrein, erklärte, dass das Gebäude neu errichtet wird und die Einheiten bis dahin optimale Trainingsmöglichkeiten vorfinden würden.
Das Übungsszenario der ABC-Abwehrkompanie: Eine Explosion hat das Gebäude beschädigt. Zunächst war es Aufgabe der Spezialisten, über das Dach und mittels Vorschlaghämmer und Kettensägen in das Gebäude einzudringen um festzustellen, ob sich darin noch verletzte Personen befinden. Mittels Schallortung und „Search Cam” wurde eine verletzte Person ausfindig gemacht.
Um rasch zur verletzten Person zu gelangen, entschied sich der Kommandant für eine Bergesprengung. Ein schwieriges Verfahren aufgrund der Tatsache, dass die verletzte Person einerseits geschützt werden muss und andererseits die Statik des Gebäudes nicht beeinträchtigt werden darf. Mittels Plastiksprengstoff wurde die Wand „angesprengt”; anschließend ein Mauerdurchbruch herbeigeführt, um die Person zu retten. „Die Sprengung zählt zu jenen Erlebnissen, die den Job so ,cool’ machen”, sagte Korporal Matteo S., der zum ersten Mal eine derartige Sprengung durchführte.
Neben der Ausbildung der ABC-Abwehrsoldaten wurde die Lehrkompanie des Stabsbataillons 6 aus Absam beauftragt, weitere Einheiten des Stabsbataillons im Bereich Häuserkampf auszubilden. Aufgrund dessen, dass die Soldaten der Kompanien des Stabsbataillons in ihren Fachgebieten Spezialisten sind und grundsätzlich nicht im Häuserkampf ausgebildet werden, eine nicht alltägliche Aufgabe.