Das britische Verteidigungsministerium investiert eine Finanzspritze in Höhe von 2,6 Milliarden Euro unter anderem in hochmoderne Laserwaffen für die Royal Navy. Nicht wie bisher geplant ein Schiff, sondern vier Schiffe sollen mit dem britischen Dragon Fire-System ausgestattet werden. Der Laser kann eine 1-Pfund-Münze aus einer Entfernung von einem Kilometer treffen und Drohnen aus einer Entfernung von fünf Kilometern abschießen.

Die britische Schatzkanzlerin Rachel Reeves hat am Mittwoch eine entsprechende Erhöhung der Verteidigungsausgaben ab April angekündigt. Die 2,6 Milliarden Euro gelten als „Anzahlung” auf das Ziel, ab 2027 jährlich 2,5 Prozent des BIP für Verteidigung bereitzustellen. Premierminister Sir Keir Starmer betonte, dass die Mittel in moderne Technologien für die britischen Streitkräfte fließen sollen.

Dazu zählt auch DragonFire – ein britisches Laserwaffensystem, das 2017 erstmals als Technologiedemonstrator der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Entwickelt wird es vom UK DragonFire-Konsortium, bestehend aus MBDA UK, Leonardo UK, QinetiQ sowie dem Defence Science and Technology Laboratory (Dstl).

MBDA-Chef fordert europäische Zusammenarbeit bei Laserwaffen

Eric Béranger, CEO von Raketenhersteller MBDA, hat vergangene Woche in Paris in einer strategischen Rede die europäischen Nationen dazu aufgerufen, bei der Entwicklung fortschrittlicher Laserwaffensysteme enger zusammenzuarbeiten.

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Derzeit arbeiten Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien jeweils unabhängig an militärischen Energiewaffen. Obwohl jede Nation dabei Fortschritte erzielt, skizzierte Béranger eine langfristige Vision: „Ich bin überzeugt, dass diese Nationen eines Tages beschließen werden, zu kooperieren. Aber das ist heute nicht der Fall.”

Eine solche künftige Zusammenarbeit soll die Entwicklung effizienter gestalten und Ressourcen bündeln – ein Ansatz, der dem wachsenden Bedarf nach europäischer Verteidigungsautonomie Rechnung trägt.

Béranger sieht MBDA strategisch gut positioniert, um an der Spitze dieses technologischen Wandels zu stehen – und dabei als Brücke zwischen nationalen Programmen zu fungieren. Die Beteiligung des Unternehmens an mehreren Projekten in Europa unterstreicht diesen ganzheitlichen Ansatz.

Im Vereinigten Königreich ist MBDA Partner beim Laserwaffensystem DragonFire. In Deutschland wiederum wurde ein von Rheinmetall und MBDA Deutschland entwickelter Laser-Demonstrator erfolgreich auf der Fregatte F124 „Sachsen” der deutschen Marine (-> aktuelle Meldungen rund um die Bundeswehr) integriert.

Laser-Demonstrator von MBDA und Rheinmetall auf der Fregatte „Sachsen” – ©Rheinmetall
Rheinmetall berichtete in einer Pressemitteilung von mehr als 100 Testschüssen seines Lader-Demonstrators – die Leistung sei „beeindruckend” gewesen.

In Frankreich hat sich MBDA am Laserspezialisten Cilas beteiligt, dem Hersteller des Drohnenabwehrsystems Helma-P. In Italien arbeitet MBDA gemeinsam mit Leonardo am Projekt „Fire Unit Laser Directed Energy Weapon” (LDEW).

FOTOS©Royal Navy, Rheinmetall