Rheinmetall Air Defence schwimmt weiterhin auf der Erfolgswelle: Nachdem sich die auf Flugabwehrsysteme spezialisierte Rheinmetall-Division zuletzt über Aufträge des Bundesheeres (-> Bericht) und der Bundeswehr (-> Bericht) für seine Skryranger-Türme freuen durfte, vermeldet das Unternehmen nun auch einen neuen Auftrag für die Lieferung von Flugabwehrsystemen des Typs Skynex.
Auftraggeber ist ein nicht näher genannter europäischer Kunde, der Auftragswert soll im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Laut einer aktuellen Aussendung sollen die Lieferungen unter Einbindung von HX-Lkw von Rheinmetall MAN bereits im kommenden Jahr erfolgen.
Skynex setzt auf die kanonenbasierte Flugabwehr und eignet sich daher besonders im Nächstbereichsschutz, wo Lenkwaffen nicht effektiv wirken können. Weiter ist der Einsatz von programmierbarer 35-Millimeter-Munition des Typs Ahead, wie sie von Rheinmetall zu diesem Zweck entwickelt wurde, wesentlich günstiger als vergleichbare lenkwaffenbasierte Systeme. Außerdem ist es nicht möglich, die 35-Millimeter Munition nach Abschuss durch elektronische Gegenmaßnahmen zu beeinflussen oder gar abzulenken. Die Erfolge des 35-Millimeter-Flakpanzers Gepard im Ukraine-Krieg unterstreichen, mit welcher Effizienz die kanonenbasierte Flugabwehr Luftziele – besonders Marschflugkörper und Drohnen – abwehren kann.
Das moderne Flugabwehrsystem Skynex basiert auf dem Konzept, die Luftraumüberwachung von den Effektoren zu separieren. Durch diese Modularität können, je nach Mission, die benötigten Mittel an das Führungsnetz angeschlossen werden. Das System lässt die Integration von Radaranlagen verschiedener Hersteller zu. Effektorenseitig bietet Skynex ebenfalls große Freiheiten, so kann eine Vielzahl moderner Flugabwehrmittel in das System integriert werden. Einzige Voraussetzung ist das Vorhandensein einer eigenen Trackingeinheit.
Neben einzelnen Sensoren und Effektoren können auch bestehende Flugabwehrsysteme wie die Skyshield und Skyguard Familien als Feuereinheiten in die neue Architektur eingebaut werden. Die erkannte Luftlage wird, in einem abgesetzten Befehls- und Waffeneinsatzzentrum, auf einer Karte mit den im Feld positionierten Sensoren und Effektoren dargestellt und vereinfacht so die Zielzuweisung an die am System angeschlossenen Flugabwehrmittel.
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