Ab dem Jahr 1944 wurden die „Alpen- und Donaureichsgaue” zum Ziel der alliierten Luftflotten und zum Schauplatz des Bombenkrieges. Schließlich erreichten im Frühjahr 1945 auch Bodentruppen das Alpenvorland, das sich zum Kampfgebiet und Tatort der Endphaseverbrechen des NS-Regimes entwickelte. Die Rote Armee stieß im Zuge der „Wiener Operation” aus dem Osten an die Traisen vor, wo die Front in den letzten Wochen des Krieges zum Stillstand kam. Die U.S. Army überschritt die österreichische Grenze Ende April und ging zügig bis an die Enns vor. Zwischen diesen beiden Flüssen kam es zu den letzten Gefechten des Zweiten Weltkrieges in Österreich und zu den ersten Treffen von Soldaten der Alliierten – womit der Zweite Weltkrieg nicht nur faktisch, sondern auch symbolisch zu Ende ging.
Das kürzlich erschiene Truppendienst-Taschenbuch „Endkämpfe im Alpenvorland 1945. 35 Tage zwischen Wienerwald und Enns.” widmet sich diesen letzten Gefechten und beleuchtet neben den militärischen Ereignissen am Boden auch den Bombenkrieg sowie die Endphaseverbrechen in diesem Raum. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung und gedruckte Umsetzung der Truppendienst-Onlineserien „Das Alpenvorland im Frühjahr 1945” und „Die letzte Hauptkampflinie” sowie zusätzlicher Online-Artikel wie „Das letzte Gefecht in Oberösterreich”. Es ist das Ergebnis einer mehrjährigen intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema, dem Studium der verfügbaren Literatur (vor allem der Standardwerke von Manfried Rauchensteiner und Theo Rossiwall), dem Besuch von Ausstellungen, Museen – vor allem jedoch der Recherche vor Ort –, zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen sowie des intensiven Austauschs mit Experten und anderen Personen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen.
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