GDELS-Steyr-Geschäftsführer Martin Reischer im Interview über Modernisierung und
Exportchancen des Radpanzers Pandur Evolution und des Schützenpanzers Ulan.

Herr Reischer, General Dynamics European Land Systems-Steyr steht für den Randpanzer Pandur und den Schützenpanzer Ulan, also die Österreich-Version des Ascod. Beide Fahrzeuge wurden zuletzt völlig überarbeitet. Was hat man beim Pandur konkret gemacht?
Beim Pandur Evo haben wir insbesondere auf die Weiterentwicklung von Überlebensfähigkeit, Mobilität und Kapazität und die Einbindung von Technik auf dem aktuellsten Stand geachtet und auch die Flexibilität und Modularität nicht vergessen. Die letzteren Punkte sind hinsichtlich der Integration zukünftiger Technologien und des Fahrzeugfamilien-Konzeptes  bedeutsam, das heißt, man kann von derselben Basisplattform Varianten für unterschiedliche Rollen ableiten.

Evolution: Die nächste Pandur-Generation

Und was wurde beim Ulan gemacht?
Da handelt es sich per Definition um eine „Nutzungsdauerverlängerung”. Das bedeutet, großes Augenmerk wird auf obsolete Komponenten und deren Ersatz gelegt. Speziell was die Elektronik im Turm betrifft, gibt es da einiges zu tun. Systeme, die nicht mehr verfügbar sind, werden durch neueste Technologie ersetzt. Unterm Strich werden Turm und Wanne komplett zerlegt, Teile und Systeme getauscht, alles wieder zusammengebaut, getestet und an den Nutzer übergeben.

„Beim Pandur Evo haben wir erfreulicherweise mit der US-Armee einen ersten Exporterfolg, und wir arbeiten natürlich daran, weitere internationale Kunden zu gewinnen.“

Sehen Sie damit für beide Produkte auch verstärkt Exportchancen?
Beim Pandur Evo haben wir erfreulicherweise mit der US-Armee einen ersten Exporterfolg, und wir arbeiten natürlich daran, weitere internationale Kunden zu gewinnen. Mit dem Ascod konnten wir in Zusammenarbeit mit einem strategischen Partner ebenfalls bereits Erfolge im Ausland verbuchen.

Was bekommt ein potenzieller Käufer mit dem Ulan oder dem Pandur Evolution, was er nicht auch mit anderen Fahrzeugen bekommt?
Beim Pandur Evo auf jeden Fall ein hochmobiles, geschütztes, kompaktes und schnell luftverladbares Radfahrzeug. Diese Kombination finden Sie bei vielen anderen Herstellern nicht. Ist es zum Beispiel gut geschützt, kann es meistens nicht mehr in einer C-130 Hercules transportiert werden, weil es zu hoch oder zu schwer ist. Der Ulan widerum ist nach wie vor ein Top-Kampfschützenpanzer und auch die späteren Ascod-Versionen vereinen ein hervorragendes Schutzniveau mit niedrigem Gewicht und brauchen den Vergleich mit anderen Anbietern nicht zu scheuen.

Eine neue Fahne für das Akademikerbataillon

Aktuell laufen in ihrem Haus auch Planungen für weitere Varianten der beiden Fahrzeuge. Was dürfen wir vor diesem Hintergrund in nächster Zeit erwarten?
Das Bundesheer denkt im Speziellen über eine Pandur Evo-Fahrzeugfamilie nach. Wir haben uns dazu schon Gedanken gemacht und zum Beispiel auf der Eurosatory in Paris eine Version mit Panzerabwehrlenkwaffe präsentiert und auf der Airpower in Zeltweg je einen Pandur Evo mit Luftabwehrsystem und dem zugehörigen Radar gezeigt. Wir bringen hiermit klar zum Ausdruck, dass mit dem Basisfahrzeug viele Einsatzszenarien abgedeckt werden können.

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Quelle@GDELS-Steyr