Der französische Verteidigungsminister Sebastien Lecornu sagte in einem Interview mit französischen Medien am 30. März, dass Frankreich im Rahmen eines neuen Hilfspakets für die Ukraine Aster-30-Flugabwehrraketen und Hunderte gepanzerte Fahrzeuge liefern werde. Seit Monaten kämpft die Ukraine mit Defiziten bei Munition und Luftabwehr, parallel dazu intensivierte Russland seine Angriffe und Vorstöße an der Front.
Bereits am 16. Februar kündigten der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj und sein französisches Gegenüber Emmanuel Macron ein neues Verteidigungspaket mit zusätzlichen Luftverteidigungssystemen an, ließen zu dem Zeitpunkt jedoch weitere Details offen. Nun werde Paris „eine neue Charge von Aster-30-Raketen” für das SAMP/T MAMBA-System, das französische Äquivalent des US Patriot-Systems, freischalten, sagte Lecornu in dem Interview. Er fügte hinzu: „Wir entwickeln in kürzester Zeit auch gesteuerte Munition, um sie diesen Sommer an die Ukrainer auszuliefern.”
In dem neuen Hilfspaket sind auch Hunderte altere, aber laut Lecornu noch einsatzbereite gepanzerte Fahrzeuge inkludiert. Der Verteidigungsminister meinte: „Um eine so große Frontlinie zu halten, braucht die ukrainische Armee auch gepanzerten Frontfahrzeuge – das ist für die Truppenmobilität von entscheidender Bedeutung. Diese alte Ausrüstung, die noch in Betrieb ist, wird der Ukraine in erheblichen Mengen direkt zugute kommen können. Wir können von Hunderten davon für 2024 und Anfang 2025 sprechen.” Die Schützenpanzer sind mehr als 40 Jahre alt. Die Bestände des französischen Militärs werden durch Griffon-Fahrzeuge der nächsten Generation ersetzt.
Lecornu sagte weiter, das Verteidigungsministerium arbeite mit dem europäischen Raketenhersteller MBDA zusammen, „um die Produktion der Aster-Rakete zu beschleunigen”. Er sagte auch, dass er dem Unternehmen einen einstweiligen Auftrag erteilen werde, um seine Munitionsvorräte auszubauen. Vier Tage vor dem Interview, am 26. März, sagte Lecornu, dass das Verteidigungspaket auch 78 Caesar-Haubitzen und zusätzliche Artilleriegeschosse umfassen würde.
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