Im vergangenen Jahr führte der Entminungsdienst des Bundesheeres 1.104 Einsätze durch, um Kriegsrelikte zu bergen, abzutransportieren und zu vernichten. Dabei handelte es sich um insgesamt 35,3 Tonnen Kriegsmaterial verschiedenster Art, von der Infanteriemunition über Handgranaten bis zur Fliegerbombe.
Die Einsatzgebiete waren im vergangenen Jahr wieder sehr vielfältig: Seen und Flüsse zählten ebenso dazu wie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände. Allein aus den Gewässern wurden von der Tauchgruppe des Entminungsdienstes rund 9.700 kg Kriegsmaterialien geborgen.
Im hochalpinen Gelände des österreichisch-italienischen Grenzgebietes bargen die Experten der Alpingruppe rund 370 Kilogramm Munition aus dem Ersten Weltkrieg. Die Funde wurde unschädlich gemacht und abtransportiert.
Das Einsatzschwergewicht lag 2018 wieder in Niederösterreich: Etwa 11,5 Tonnen Kriegsmaterial wurden bei 482 Einsätzen beseitigt; knapp dahinter Kärnten mit 11 Tonnen bei 79 Einsätzen. Es folgt Wien mit 4,5 Tonnen (71 Einsätze), die Steiermark mit 2,9 Tonnen (116 Einsätze), Oberösterreich mit 2,8 Tonnen (180 Einsätze), Tirol mit 1,2 Tonnen (48 Einsätze), Burgenland mit 0,7 Tonnen (88 Einsätze) und Salzburg mit 0,5 Tonnen (26 Einsätze). Schlusslicht ist Vorarlberg mit 14 Einsätzen und 82 Kilogramm geborgenem Kriegsmaterial.
Dem Entminungsdienst stehen zur Bewältigung seiner Aufgaben 13 Fahrzeuge zur Verfügung. Dabei wurden im Jahre 2018 insgesamt rund 254.000 Kilometer zurückgelegt.
Generell erfolgt bei einem Einsatz zuerst eine Gefahreneinstufung der Munition. Danach wird sie entschärft, abtransportiert und später auf militärischem Gelände unschädlich gemacht. Im letzten Jahr wurden auf Sprengplätzen des Bundesheeres in Großmittel und Allentsteig rund 38 Tonnen des geborgenen Kriegsmaterials vernichtet; 52 Mal musste die Munition (ca. 960 Kilogramm) vor Ort gesprengt werden.
Ein Hantieren mit Munition ist für Unbefugte äußerst gefährlich. Wird ein Objekt gefunden, dessen Herkunft und Beschaffenheit verdächtig erscheint, sollte man unverzüglich die nächste Polizeidienststelle kontaktieren. In weiterer Folge werden die Mitarbeiter des Entminungsdienstes des Bundesheeres angefordert, die das Kriegsrelikt entschärfen und sicher abtransportieren.