Was schon lange vermutet wurde, ist nun fix: Das Bundesheer stockt seine Hubschrauberflotte um eine zweite Staffel mit zumindest zwölf Black Hawk-Hubschraubern des US-Herstellers Sikorsky auf. Schon vor längerer Zeit war die Komplettierung der aktuell neun Maschinen zählenden ersten Staffel auf ebenfalls zwölf Helikopter beschlossen worden.
Bereits vor knapp einem Jahr hatte Generalstabschef Rudolf Striedinger im großen Interview mit Militär Aktuell vom Ankauf weiterer Black Hawks gesprochen: „Mit den drei Maschinen, die sich bereits in Beschaffung befinden, komplettieren wir unsere neun Stück zur Staffel”, so Striedinger damals. „Dazu wollen wir eine weitere Staffel beschaffen, um unter dem Strich (gemeint ist zusammen mit den neuen, aktuell in Zulauf befindlichen, AW169-Hubschraubern des italienischen Herstellers Leonardo) über dieselben Luftkapazitäten wie jetzt zu verfügen. Wir haben dann aber deutlich moderneres Gerät, was eine höhere Einsatzbereitschaft und einen höheren Klarstand zur Folge haben sollte.”
„Wir werden den aufbauplan schritt für schritt abarbeiten.“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner
Laut Informationen aus dem Verteidigungsministerium schlagen die drei neuen Black Hawks, die im kommenden Jahr zulaufen sollen, mit Kosten von 60 Millionen Euro zu Buche. Zum Kaufpreis der zusätlichen Staffel gab es zunächst keine genauen Angaben, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zufolge ist der Zulauf im Aufbauplan aber fix vorgesehen. Dieser sieht – wie berichtet – bis 2032 Investitionen von insgesamt 16,6 Milliarden Euro in neues Gerät und neue Ausrüstung vor. Im Gespräch mit der APA gab sich Tanner auch vor dem Hintergrund der aktuell hohen Inflation zuversichtlich, dass der Aufbauplan „Punkt für Punkt abgearbeitet” werden könne.
Militär Aktuell-Informationen zufolge könnten zusätzlich zu den zwölf geplanten neuen Black Hawks der Version UH-60M Mike auch noch bis zu sechs weitere Maschinen beschafft werden. Eine Entscheidung darüber dürfte vor allem von den Produktionskapazitäten und freien Fertigungsslots von Hersteller Sikorsky abhängen, aber auch ob Österreich in den laufenden langjährigen Beschaffungsauftrag der M-Version der US-Armee „einsteigen” kann.
Demnächst soll auch eine Entscheidung über die Nachfolge der C-130-Transportmaschinen des Bundesheeres fallen. Neben neuen C-130J Super Hercules des US-Herstellers Lockheed Martin ist dabei vor allem die KC-390 des brasilianischen Flugzeugbauers Embraer aussichtsreich im Rennen. Ebenfalls zeitnah soll die Nachfolge der Saab-105OE geregelt werden: Hier gilt aktuell Leonardo mit der bewaffnungsfähigen FA-Version seines Advanced Jet Trainers M-346 als Favorit, der tschechische Hersteller Aero Vodochody rechnet sich mit seinem L-39NG zumindest Außenseiterchancen aus.
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