Am Freitag feierten die Pioniere des Bundesheeres an der Fachausbildungsstätte, dem Institut Pionier der Heerestruppenschule, ihren Traditionstag. Dieser wird seit der Änderung der Dislozierung jährlich in Bruckneudorf mit einer Festveranstaltung und einem Festakt als Totengedenken an die verstorbenen Pioniersoldaten durchgeführt.

@Bundesheer/Erich Vugodits
Die Pioniere angetreten am Traditionstag.

Die Pioniere der Heerestruppenschule laden alle ihre Waffengattungskameraden zum jährlichen, kameradschaftlichen Gedenken. Aber auch eine beträchtliche Anzahl von Freunden und Gönnern aus dem In- und Ausland, aus Militär und zivilen Bereich fanden sich in Bruckneudorf ein. Diesen und den offiziellen Würdenträgern und Vertretern anderen Waffengattungen konnte so ein gutes, umfassendes Bild der Pionier-Soldaten vermittelt werden.

Die Pioniere sind eine der wichtigsten Waffengattungen im Bundesheer. Sie sind universell einsetzbar und vielfältig ausgebildet. Neben der infanteristischen Grundlage sind den Pionieren viele Fachbereiche zugeordnet. Im Institut werden diese Aufgaben in Lehrabteilungen bearbeitet und ausgebildet. Am Institut selbst werden alle Pionier-Berufssoldaten in Laufbahn- und Fachkursen ausgebildet. So spannt sich der Bogen vom Bauwesen aller Bereiche über Kampfmittelabwehr bis hin zu Aufgaben im Katastrophenfall. Dies erfordert eine gute Ausbildung und Vorbereitung auf Aufgaben in Frieden und Einsatz.

Der Gedenktag der Pioniere ist mit dem 20. Juli 1866, der Seeschlacht von Lissa, festgelegt. In der kriegerischen Auseinandersetzung des italienischen Unabhängigkeitskrieges gewann der österreichische Admiral Wilhelm von Tegetthoff am 20. Juli 1866 durch Anwendung der Rammtaktik die Seeschlacht von Lissa bei der heute zu Kroatien gehörigen Insel Vis gegen die zahlenmäßig überlegene italienische Flotte unter Admiral Carlo Pellion di Persano.

Kranzniederlegung beim Totengedenken.
Kranzniederlegung beim Totengedenken.

Die Schlacht von Lissa war das erste Seegefecht der europäischen Geschichte, in dem Panzerschiffe eingesetzt wurden, und beeinflusste die Entwicklung der Marinetaktik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Allerdings wurde der Rammtaktik in der Schlacht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Nur einige Schiffe waren speziell dafür ausgestattet, und nur wenige der Rammversuche während der Schlacht hatten auch tatsächlich Erfolg.

Mit der Entwicklung durchschlagskräftigerer Kanonen, die Schiffe schon versenken konnten, während sie sich dem Gegner zum Rammen näherten, erwies sich diese Taktik als unzeitgemäß. Konteradmiral Wilhelm von Tegetthoff wurde für seinen Einsatz und dem Sieg in der Schlacht zum Vizeadmiral befördert.

Die österreichische Flotte gewann den Kampf, weil die entscheidenden Befehle ohne Verzögerung gegeben wurden, der Schlachtplan hervorragend ausgearbeitet war und die Mannschaften gut ausgebildet waren. Ein wesentlicher Teil des Erfolgs wurde durch die entschlossene Vorgehensweise der österreichischen Führung begründet.

Quelle@Bundesheer/Erich Vugodits