Heute Mittwoch eröffnete Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in der Landwehrkaserne in St. Michael in der Obersteiermark das generalsanierte Verwaltungsgebäude mit seiner nachhaltigen Energieeffizienz. Dort besuchte sie auch Soldatinnen und Soldaten, die sich auf ihren Einsatz als 43. österreichisches KFOR-Kontingent im Kosovo vorbereiten.
„Die Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres leisten in zahlreichen Einsätzen im In- und Ausland Hervorragendes. Dazu trainieren sie vor ihren Missionen hart. Mir ist wichtig, dass sie dafür auch eine zeitgemäße Infrastruktur vorfinden, in der sie sich wohlfühlen. Die Landwehrkaserne mit ihrem generalsanierten Gebäude und den modernen Unterkünften ist für mich ein gutes Beispiel. Dass die neuen Gebäude in St. Michael und der zukünftig in Feldbach errichtete Holzriegelbau, neben Lebensqualität auch einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, zeigt, welch hohen Stellenwert der grüne Fußabdruck bei Infrastrukturprojekten des Bundesheeres hat. Das ist ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele und der Vorgaben der Energiestrategie des Österreichischen Bundesheeres”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Das generalsanierte Gebäude wurde in zwölf Monaten Bauzeit um etwa 3,4 Millionen Euro komplett grundsaniert. Besondere Stellung nahm dabei die Energieeffizienz ein. Daher wurde auf dem erneuerten Flachdach eine Photovoltaikanlage mit 460 Quadratmetern Fläche installiert, mit der sich das Gebäude zukünftig mit bis zu 82.000 kW/h zu 100 Prozent durch selbst erzeugten Strom versorgt. Das entspricht einer Einsparung von 30 Tonnen CO2 pro Jahr. Bei der Renovierung wurden dabei etwa 450 Stück energieeffiziente LED-Leuchten eingebaut, über 76 Kilometer Stromleitungen und Kabel neu verlegt, 1.600 Stück Schalter, Taster und Steckdosen installiert, über 3.400 Meter Heiz-, Wasser- und Abflussleitungen erneuert, mehr als 100 Stück Heizkörper montiert und 900 Meter Wasser- und Abflussleitungen verlegt. Ein mechatronisches Schließsystem sorgt in allen Räumlichkeiten wie Lehrsälen, Besprechungsräumen und Waffenkammern für Sicherheit.
Ministerin Tanner besuchte in der Landwehrkaserne auch die KFOR-Ausbildung von 83 Soldatinnen und Soldaten des zukünftigen 43. österreichischen KFOR-Kontingents. Dort erhalten sie durch das Jägerbataillon 18 ein insgesamt sechswöchiges Training, um ab Ende September im Kosovo für mindestens sechs Monate für Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Dazu werden sie in St. Michael militärische Basisfertigkeiten wie die Handhabung der Waffen trainieren, Erste Hilfe-Kenntnisse auffrischen, einsatzraumspezifische Informationen und ein Schießtraining erhalten. Letztendlich gilt es die Soldatinnen und Soldaten als Kompanieteam auf eine Überprüfung vorzubereiten, welche ihre Einsatztauglichkeit noch vor der Entsendung testen wird. Ziel ist es, dass nur solche Kräfte in den Auslandseinsatz gehen, die auch wirklich „Mission ready” sind. „Einerseits ist es für mich beeindruckend, wie viel Auslandseinsatzerfahrung in dieser Ausbildung vermittelt wird. Anderseits ist es schön, zu sehen, wie sehr sich die zukünftigen KFOR-Soldatinnen und Soldaten auf ihre Mission freuen”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Derzeit versehen in der Kosovo Force (KFOR) über 300 Soldaten und acht Soldatinnen aus Österreich Dienst zur Stabilisierung des Balkanstaates. Der Einsatz der dortigen Friedenssoldaten erfolgt für Österreich seit 1999 unter Leitung der NATO. Die österreichischen Soldaten sind über den gesamten Kosovo verstreut eingesetzt und arbeiten dort mit insgesamt 28 Nationen zusammen. Die österreichische KFOR-Truppe ist größtes Kontingent eines Nicht-NATO-Mitgliedsstaates.
Heuer feiert das Bundesheer 60 Jahre Auslandseinsätze. Bereits 1960 entsandte Österreich seine ersten Soldaten ins Ausland – damals 49 Sanitäter in den Kongo. Heute stehen insgesamt über 730 Soldatinnen und Soldaten in 16 Missionen im Dienste des Friedens im Einsatz.