Rheinmetall und ein ukrainisches Partnerunternehmen haben ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet, das in der Ukraine künftig Artilleriemunition herstellen soll. Die Unterzeichnung fand im Beisein von Alexander Kamyshin, dem ukrainischen Minister für strategische Industrien, am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz statt.
Das „Ukrainische Kompetenzzentrum für Munition” soll künftig eine sechsstellige Zahl von Geschossen im Kaliber 155 Millimeter pro Jahr fertigen, inklusive entsprechender Treibladungen. Hierzu wollen die JV-Partner eine neue Produktionsanlage bauen und künftig gemeinsam betreiben. An dem Gemeinschaftsunternehmen wird Rheinmetall 51 Prozent der Anteile halten, 49 Prozent entfallen auf den ukrainischen Partner.
Erst am 12. Februar war im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz im niedersächsischen Unterlüß der symbolische erste Spatenstich für ein neues Werk gesetzt worden, in dem – neben Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie – ab 2025 ebenfalls Artilleriemunition produziert werden soll.
„Der Bedarf an Artilleriemunition in vielen Ländern ist enorm – zuallererst natürlich in der Ukraine. Unsere Absicht, dort nun ein weiteres Joint Venture zu gründen, unterstreicht, wie ernst es Rheinmetall mit der Unterstützung des Landes ist.“
Rheinmetall-Chef Armin Papperger
„Der Bedarf an Artilleriemunition in vielen Ländern ist enorm – zuallererst natürlich in der Ukraine. Unsere Absicht, dort nun ein weiteres Joint Venture zu gründen, unterstreicht, wie ernst es Rheinmetall mit der Unterstützung des Landes ist. Das Gemeinschaftsunternehmen wird einen wesentlichen Beitrag zur Verteidigungs-fähigkeit der Ukraine leisten und damit der Sicherheit in Europa dienen”, so Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG.
Papperger weiter: „Wir wollen der Ukraine ein leistungsfähiger Partner dabei sein, die einst starke wehrtechnische Industrie des Landes wiederaufzubauen und die Autonomie ukrainischer Kapazitäten sicherzustellen. Schon heute sind wir der wichtigste rüstungsindustrielle Partner des Landes. Insgesamt haben wir mit der Ukraine aktuell Projekte im Wert von mehreren Milliarden Euro in Arbeit, und fast täglich wird es mehr.”
Bereits im Oktober 2023 hatten die Rheinmetall AG und der ukrainische Staatskonzern Ukrainian Defense Industry JSC (UDI, vormals Ukroboronprom) ein erstes Joint Venture in Kiew gegründet – die Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC. In einem ersten Schritt werden Einsatzfahrzeuge gewartet und instandgesetzt, später sollen auch gepanzerte Fahrzeuge in der Ukraine gefertigt werden.
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