Der 2015 zwischen KMW und Nexter vollzogene Zusammenschluss zur KNDS-Gruppe darf sich über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 freuen.
Laut Angaben der Gruppe konnte 2019 ein Auftragseingang von 4,375 Milliarden Euro verzeichnet werden, was einer deutlichen Steigerung zum Vorjahr (2018: 3,514 Milliarden Euro) entspricht. Der Auftragsbestand hat demnach um 23,5 Prozent im Vergleich zu 2018 zugelegt und liegt nun bei 9,633 Milliarden Euro sowie zusätzlichen Optionen und Tranchen von rund vier Milliarden Euro.
Großen Anteil am Erfolg hat wie berichtet ein Auftrag über mehr als 500 Boxer-Radfahrzeuge aus Großbritannien, die Beauftragungen von Puma VJTF Schützenpanzern und Leopard 2 Kampfpanzern für die deutsche Bundeswehr, sowie der Griffon und Jaguar für Belgien, Titus IMV-Radfahrzeuge für Tschechien und die dänische Beauftragung über weitere Caesar-Artillerie-Systeme.
Der Umsatz konnte dadurch ebenfalls gesteigert werden und lag 2019 bei 2,539 Milliarden Euro und damit deutlich über dem Wert von 2018 (2,245 Milliarden Euro). Die Zahl der Mitarbeiter konnte bis Ende 2019 um 328 Personen erhöht werden und stieg auf 7.873.
Im Rahmen der Ergebnis-Präsenation gaben KMW und Nexter auch einen Ausblick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung. Demnach schreitet die Integration von KMW und Nexter weiter gut voran. Dazu zählen gemeinsame Projekte aus den Bereichen Kampfpanzer, Artillerie, Munition und geschützte Fahrzeuge. Schlüsselprojekt ist der EMBT (European Main Battle Tank), der aus einem deutschen Leopard-Chassis und einem französischen Leclerc-Turm besteht und auf der internationalen Rüstungsmesse Eurosatory 2018 als Demonstrator vorgestellt wurde. KNDS hat kontinuierlich an der Entwicklung und dem Fortschritt des Projektes gearbeitet, um der Anforderung des Marktes nach einer kurz- bis mittelfristigen Verfügbarkeit gerecht zu werden.
Außerdem konnte die Entwicklung hin zu dem zukünftigen Hauptkampfsystem Land, dessen Indienststellung ab 2035 geplant ist, weiter vorangetrieben werden. Am 16. Oktober 2019 haben sich die Verteidigungsministerinnen von Deutschland und Frankreich deutlich zu dem Rüstungsprojekt und der Entwicklung des MGCS bekannt. Die daraufhin im Dezember 2019 gegründete Arbeitsgemeinschaft (ARGE) durch KMW, Nexter und die Rheinmetall AG bildet den industriellen Rahmen für den ersten MGCS-Vertrag, der im Mai dieses Jahres geschlossen wurde. Die sogenannte System Architecture Design Study Phase 1 (SADS1) bildet den Anfang des MGCS-Entwicklungsprozesses. Der Vertrag ist der industrielle Startschuss für den ersten Schritt hin zu einem der größten Landsystem-Beschaffungsvorhaben in der Geschichte Deutschlands und Frankreichs. Die beiden Kampfpanzer-Systemhäuser Nexter und KMW werden ihre Expertise in alle Aspekte des Programms einbringen.
Eine große Herausforderung für KNDS sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der weltweiten Pandemie. Das Ziel bleibt, die Zufriedenheit der Kunden und Anteilseigner aufrechtzuerhalten, die Integration der Gruppe voranzutreiben und die gemeinsamen Programme weiterzuentwickeln. Frank Haun und Stéphane Mayer, Co-CEO‘s von KNDS: „Die hervorragenden KNDS-Kennzahlen für 2019 zeigen, dass wir unsere Ziele erreicht haben. Diese Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig es ist, die Stärken von KMW und Nexter zu vereinen. KNDS wächst und wir sind weiter auf dem besten Weg, europäischer Marktführer für militärische Landsysteme zu werden. Daher begrüßen wir insbesondere den Erfolg der jüngsten Auftragseingänge aus Europa.”
Hier geht es zu weiteren Meldungen rund um Krauss-Maffei Wegmann.