„Wassern!” – Dieses Kommando hörte man vor einigen Tagen auf der Turracher Höhe. Kampfschwimmer des Jagdkommandos und Pioniertaucher trainierten dort gemeinsam mit der Österreichischen Wasserrettung Kärnten und mit Kameraden von der deutschen Bundeswehr das Eistauchen im Turracher See.

Ausbildungsthemen waren unter anderem das Suchen und Bergen von Verunglückten aus einem zugefrorenen See sowie das Arbeiten unter Eis. Insgesamt nahmen neun Taucherinnen und Taucher an dieser eisigen Fortbildung teil.

Beim Eistauchen wird die Funktionstüchtigkeit des Gerätes unter extremen Bedingungen überprüft. Geübt wurden das Suchen, Bergen und Arbeiten unter Eis in etwa zwei Grad kaltem Wasser bei Tag und bei Nacht. Die Herausforderungen bei diesen Tauchgängen waren die hohe Lage des Sees auf knapp 1.800 Metern Seehöhe, die Kälte und die physiologischen Auswirkungen auf den Körper.

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Konzentration ist gefragt: Das Loch in der Eisfläche sieht von unten sehr klein aus.

Kampfschwimmer zählen zur Elite des Bundesheeres und sind auf Einsätze unter lebensfeindlichen Bedingungen spezialisiert. Sie sind ausgerüstet mit Trockentauchanzügen und teils mit speziellen Kreislauftauchgeräten, die es ermöglichen, mit vergleichsweise geringem Sauerstoffvorrat lange und ohne verräterische „Blubberbläschen“ unter Wasser zu bleiben. So gleiten die Soldaten des Jagdkommandos und die Pioniertaucher in die Tiefe.

Sicherheitstrainings sind wichtig und gehören geübt, denn Panik, wenn etwa ein Regler vereist, kann in diesen Situationen tödlich sein. Daher haben alle Taucher ein Lawinenverschüttetensuchgerät mit dabei, um diese so im Notfall unter der Eisdecke orten zu können.

Unter Wasser gilt es aber auch zu arbeiten. „Auf einer Plattform in fünf Metern Tiefe müssen Taucher spezielle Aufgaben erfüllen”, erklärt Kampfschwimmer und Tauchausbildungsleiter, Oberstleutnant Michael Novotny.

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„Das Jagdkommando ist klassisch zu Lande, im Wasser und in der Luft tätig. Im Turracher See werden neben Rettungs- und Bergeverfahren auch Arbeiten unter Wasser trainiert. Der Ausbildungsstandard unserer Kampf- und Pioniertaucher kann sich international sehen lassen. Diese Übungen unter Extrembedingungen tragen zum hohen Standard unserer Taucherinnen und Taucher bei. Tauchen ist für viele faszinierend, Eistauchen ist nochmals eine Klasse für sich. Unter Wasser muss jeder Handgriff sitzen und die Ausrüstung sämtlichen Widrigkeiten trotzen. Die Eisdecke am See bietet zudem noch eine gewisse psychische Belastung, da ein Auftauchen nicht überall möglich ist”, so der Kommandant des Jagdkommandos, Brigadier Philipp Ségur-Cabanac.

Quelle@Bundesheer/Meyr