Die im Herbst beim Jägerbataillon 23 eingerückten Kaderanwärter absolvieren zurzeit die Kaderausbildung 1, bei der die Fähigkeiten als Infanterist erlernt werden. Auch die Zusammenarbeit auf Trupp-Ebene wird von den gesamt 28 Männern und vier Frauen bereits trainiert. Vergangene Woche lag das Schwergewicht auf der Aufklärung und dem Angriff im urbanen Gelände – mit Häuserkampf und dem Eindringen in besetzte Objekte.

Als Annahme galt, dass feindliche Gruppierungen im Großraum Feldkirch an drei Orten Waffenumschlagsplätze betreiben. Die vorgestaffelte Aufklärung konnte einen dieser Umschlagsplätze im Brandhaus der Feuerwehrschule feststellen und meldete dies der Kompanieführung. Unter weiterer Beobachtung des Brandhauses formierte der stellvertretende Kompaniekommandant, Leutnant Tobias O., ein Angriffselement aus den Kaderanwärtern.

Die künftigen Kadersoldaten verlegten in zwei gepanzerten Hägglunds nach Feldkirch und formierten sich hinter den Garagen der Feuerwehrschule zum Angriff auf das Brandhaus. Im Schutz ihrer gepanzerten Fahrzeuge bewegten sie sich zunächst verdeckt in Richtung des Angriffszieles. Schon bald wurden sie erkannt und mit schweren Waffen der Waffenschmuggler beschossen. Doch die noch in den restlichen Gebäuden verbliebene Aufklärung der Kompanie schoss mit Maschinengewehren zurück und zwang die Waffenschmuggler zurück in das Brandhaus.

Jetzt galt es durch die Kaderanwärter so schnell wie möglich zum Brandhaus vorzustoßen und das Angriffsziel zu nehmen. Die Hägglunds sicherten dabei sowohl das Vorgehen als auch durch ihr schweres Maschinengewehr am Dach des Fahrzeuges das Eindringen in das Gebäude. Mit mitgeführten Leitern konnten die zukünftigen Kadersoldaten gleichzeitig durch Türen und Fenster das Gebäude stürmen.

Doch mit dem Eindringen in das Gebäude war es nicht getan: Alle Räume vom Keller bis zum Dachboden mussten überprüft und gesichert werden. Dabei kam es zu weiteren Feuergefechten bis hin zum Nahkampf mit den Waffenschmugglern. Schlussendlich konnten das gesamte Gebäude gesichert und zahlreiche illegalen Waffen sichergestellt werden.

Alle beteiligten Soldaten waren mit Reflektoren am Helm und am ganzen Körper ausgestattet, die falsches gefechtsmäßiges Verhalten und Treffer sofort aufzeigten und den „Ausfall” des betroffenen Soldaten bewirkten. Leutnant O. meinte abschließend: „Obwohl es die erste Übung dieser Art für die Kaderanwärter war, haben sie sich gut geschlagen und waren alle hochmotiviert.”

Quelle@Bundesheer/Koppitz