Eine aktuelle Entwicklung im Nahen Osten und in Südwestasion lässt die Sorgen vor einer weiteren Eskalation des seit dem 7. Oktober frisch aufgeflammten Nahostkonflikts wachsen: Der Iran und Pakistan haben in den vergangenen Tagen mit Boden-Boden-Raketen und luftgestützten Abstandswaffen Angriffe auf angeblich jeweils die eigene Sicherheit bedrohende „Terrormilizen” in Randgebieten des jeweils anderen Landes  ausgeführt.

@Archiv
Der Iran hat seine Raketen – um sie vor feindlichen Angriffen zu sichern – in tief gelegenen Bunkeranlagen gelagert.

Während die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) – sie hatten davor bereits ein angebliches Mossad-Ziel im irakischen Erbil und über 1.200 Kilometer hinweg die uighurische „Turkistan Islamic Party” im syrischen Idlib attackiert – dafür Ferngeschosse wie Kheibar-Shekan MRBM einsetzten, hat Pakistan die Angriffe mit seiner Luftwaffe geflogen. Man richtete sich gegenseitig aus, wohl Respekt vor der territorialen Integrität des „brüderlichen Nachbarn” zu haben, aber eben gegen die jeweils dort Schutz suchenden oder von dort operierenden Terroristen vorgehen zu müssen. Daher ist allein daraus wohl noch kein befürchteter Flächenbrand abzuleiten – anders als beim neuen Konfliktableger rund um die Schifffahrt im Roten Meer zwischen den Huthi-Milizen auf der einen Seite und den USA sowie Großbritannien auf der anderen Seite.

@Georg Mader
Pakistan führte seine Angriffe mit JF-17-Kampfjets durch, verletzte dabei aber laut eigenen Angaben den iranischen Luftraum nicht.

Jedenfalls gibt Pakistan via der Luftwaffenseite Paffalcons an, dass man nach langer Aufklärung mithilfe von Chengdu GJ-2-Drohnen (Wing Loong II) den Angriff mit JF-17 Thunder-Kampfflugzeugen geflogen sei. Diese hätten demnach 227 Kilogramm schwere Eigenbau-Gleitbomben vom Typ GIDS B-Rek mit GPS/INS-Lenkung (ähnlich den US-JDAM-ER-Kits) gegen sieben Terrorziele bis zu 80 Kilometer hinter der Grenze zum Einsatz gebracht, ohne den iranischen Luftraum zu verletzen.

@Paffaclons
Bei dem Angriff der pakistanischen Kampfjets kamen Gleitbomben vom Typ GIDS B-Rek (in grün) zum Einsatz.

Auch wenn zum Zeitpunkt des Angriffs keine iranischen Jets in der entlegenen Gegend Sistan-Baluchistan präsent waren, besorgten die vor zwei Jahren neu ins PAF-Inventar gekommenen chinesischen Chengdu J-10CE die Luftdeckung. Das Ganze lief – samt bereits offiziellem Poster – unter der Bezeichnung „Operation Marg Bar Sarmacha”.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Zur selben Zeit sind übrigens einige pakistanische J-10CE in Katar eingetroffen, um bei ihrer ersten Verlegung ins Ausland zur bilateralen Übung „Zilzal-2” gegen die neuen katarischen Eurofighter anzutreten.

Quelle@PAF, Georg Mader