Die südlichste österreichische Feuerwehr befindet sich nicht, wie man meinen möchte in Kärnten oder der Steiermark, vielmehr versieht sie ihren Dienst rund 2.500 Kilometer südöstlich der österreichischen Staatsgrenze im Libanon.
Seit 14. November 2011 stellt das Bundesheer im Rahmen einer „Multi Role Logistic Unit” unter anderem eine 22 Personen starke Feuerwehr für die „United Nations Interim Force in Lebanon” (UNIFIL). Diese Feuerwehr ist für Brandschutz- und Brandbekämpfungsmaßnahmen im Camp Naqoura, dem Hauptquartier dieser internationalen Friedenstruppe, verantwortlich.
Trotz der weiten Entfernung von der Heimat werden aber auch hier Traditionen gepflegt: Wie es sich für eine österreichische Feuerwehr gehört, wurde Anfang Mai eine Feier zu Ehren des Schutzpatrons der Feuerwehren, des Heiligen Florian, abgehalten. Dies war aufgrund der Tatsache möglich, dass innerhalb der UNIFIL-Truppe kein einziger Corona-Verdachtsfall evident ist und entsprechende Schutz- und Abstandsmaßnahmen eingehalten wurden.
Der Kommandant der Feuerwehr durfte neben zahlreichen Gästen aus dem österreichischen Kontingent auch den Kontingentskommandanten sowie den Kompaniekommandanten der „Multi Role Logistic Unit” begrüßen und nach einem Wortgottesdienst ein kurzes Resümee über die Aufgaben der Feuerwehr ziehen. Immerhin hatte die Feuerwehr seit Dezember 2019 bereits 41 Einsätze zu verzeichnen, wobei jedoch ein großer Teil davon auf Fehlalarme zurückzuführen ist.
Doch neben der Aufgabe, Einsätze zu bestreiten, besteht ein wesentlicher Teil der Feuerwehrarbeit auch darin, Personal des Hauptquartiers in der Handhabung von Geräten zur ersten Löschhilfe zu schulen. In diesem Rahmen wurden rund 25 derartige Unterweisungen durchgeführt.
Aber nicht nur Innerhalb der UNIFIL-Truppe wird Wissen weitergegeben, die Ausbildung von Feuerwehrangehörigen des Zivilschutzes des Libanon gehört ebenfalls zur Aufgabe der österreichischen Feuerwehr im Libanon. Seit Dezember 2020 wurden zwei „Advanced Fire Trainings” für die libanesischen Feuerwehren geplant und durchgeführt, in welchen Kommandanten der Feuerwehren theoretisch und praktisch in Erkenntnissen über die Brandausbreitung und modernen Löschtechniken ausgebildet wurden. Zwei weitere Trainings mussten leider aufgrund der Corona-Pandemie vorerst verschoben werden.
Für alle Soldaten des österreichischen Kontingents war diese kleine Feier eine erfreuliche Abwechslung im Dienstalltag, vermittelt eine solche Veranstaltung doch ein wenig Heimatgefühl fernab von Familie und Freunden.