Von 17. bis 21. Juni präsentieren auf der Eurosatory in Paris-Nord Villepinte rund 2.000 Aussteller aus mehr als 60 Ländern ihre aktuellen Produkte. Darunter auch zahlreiche österreichische Unternehmen – allen voran General Dynamics European Land Systems-Steyr, Empl, Achleitner, J. Blaschke Wehrtechnik, Rheinmetall MAN Military Vehicles, Raytech, QUS Body Connected, Palfinger, Kahles, Steyr Arms, Ulbrichts, Aaronia, Zero Compromise Optic und viele mehr.
ARGE Sicherheit & Wirtschaft mit Eurosatory zufrieden
Die Arbeitsgemeinschaft Sicherheit & Wirtschaft (ASW) der WKO durfte sich über eine große Präsenz rot-weiß-roter Unternehmen freuen, wie ASW-Geschäftsführer Reinhard Marak im Gespräch mit Militär Aktuell bestätigte: „Mit der heurigen Beteiligung von österreichischen Unternehmen hatten wir jedenfalls ein All-Time-High. Alleine im Austrian Pavillon hatten wir 26 österreichische Betriebe, dazu noch einige weitere Unternehmen in anderen Bereichen der Eurosatory.”
Grundsätzlich seien die Unternehmen mit ihrem Messeauftritt und dem Service der WKO auch sehr zufrieden gewesen, so Marak. „Das überwiegende Feedback, das wir bekommen haben, ist sehr positiv, was uns natürlich freut. Unser Ziel ist es, den Unternehmen mit dem Pavillon eine gute Plattform zu bieten, die sie bestmöglich für ihre Präsentation nutzen können. Da freut es uns natürlich zu hören, dass die Unternehmen diese Möglichkeit auch gut für sich nutzen konnten.”
„Mit der heurigen Beteiligung von österreichischen Unternehmen hatten wir jedenfalls ein All-Time-High. Alleine im Austrian Pavillon hatten wir 26 österreichische Betriebe, dazu noch einige weitere Unternehmen in anderen Bereichen der Eurosatory.“
Reinhard Marak, ASW-Geschäftsführer
Empl gleich mit mehreren Fahrzeugen vor Ort
In jedem Fall zufrieden mit seinem Eurosatory-Auftritt zeigte man sich bei Empl. Der Tiroler Fahrzeugaufbauer hatte einen Stand im Innenbereich und gleich mehrere aufgebaute Fahrzeuge im Außenbereich. Im Bereich des deutschen Sonderfahrzeugaufbauers Binz Automotive beispielsweise war von Empl ein zweiachsiger Ivceo-UVT (ungeschützter Verwundetentransporter) zu sehen. Bei Rheinmetall hatten die Tiroler ein 6×6 ungeschütztes Transportfahrzeug stehen, bei Daimler einen für die brasilianische Armee aufgebauten Unimog sowie einen 4×4 Zetros mit Pritsche für die Armee des Senegal. Weiters stand am Thales-Stand ein von Empl mit einem automatischen Nivelliersystem versehener Renault 8×8.
Firmenchef Joe Empl sprach gegenüber Militär Aktuell von einem guten Messeauftritt: „Wir konnten hier viele bestehende Partner treffen, gute Gespräche führen und auch vielversprechende Kontakte knüpfen.” Deutlich spürbar war für den Tiroler vor Ort die nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) gestiegene Bedeutung des Militärs. „Europa muss sich im Sicherheitsbereich vermehrt auf eigene Beine stellen”, so Empl, „und nach allem was wir hier in dieser Woche feststellen konnten, dürfte diese Erkenntnis mittlerweile auch überall angekommen sein.”
Viel „Made in Austria“ auch bei Rheinmetall
Neben dem Empl-Fahrzeug gab es rund um den Pavillon von Rheinmetall auch noch mehr Rot-weiß-rot zu sehen. Neben gleich mehreren Varianten des Skyranger-Fliegerabwehrturms, den das Bundesheer bekanntlich auch für einen Teil seiner neuen Pandur beschafft, präsentierte der deutsche Rüstungskonzern auch Fahrzeuge von der in Wien produzierenden Konzerntochter Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV): In Paris waren unter anderem ein HX 8×8 mit Automated Load Handling System (ALHS) und ein HX 8×8-Bergefahrzeug ausgestellt. Ebenfalls im Außenbereich: Terrastorm, ein von Rheinmetall MAN Military Vehicles und Torsus leistungsgesteigerter MAN TGE-Van für militärische Nutzung.
Im Innenbereich des Rheinmetall-Pavillons präsentierte Florian Iglisch, Development Manager bei der steirischen San Sirro GmbH, die Marke QUS Body Connected. Das Unternehmen hatte unmittelbar vor der Eurosatory eine Kooperation mit Rheinmetall verkündet. Gemeinsam will man Vitaldaten in das innovative Soldatensystem Gladius 2.0 integrieren. Damit sollen im Einsatzfall Daten über den physischen Zustand einzelner Soldaten oder ganzer Einheiten rasch verfügbar sein, im Training können die Vitaldaten zu einem optimalen Fitnessaufbau beitragen.
Pandur Evolution mit Crossbow bei GDELS
Am großen Stand von General Dynamics European Land Systems wurde auch die Österreich-Tochter GDELS-Steyr prominent in Szene gesetzt. Die Wiener zeigten vor Ort ihren Pandur Evolution mit Crossbow-Mörser, wie er auch vom Bundesheer beschafft wird (-> GDELS-Steyr & Elbit: Crossbow-Mörser für Pandur). Das 120-Millimeter-Mörsersystem bietet laut einer aktuellen Aussendung von GDELS eine „hervorragende indirekte Feuerkraft” sowie die Möglichkeit, während der Fahrt zu feuern. Wie sich Militär Akuell vor Ort überzeugen konnte, wurde die Nachladefunktion im Innenraum hervorragend gelöst, damit wird eine hohe Feuerrate von bis zu zehn Schuss pro Minute möglich.
Außerdem war eine neue Konfiguration des Pandur 8×8 beim Stand von Excalibur Army zu sehen. GDELS rückte weiters den ASCOD in einer verbesserten Schützenpanzer-Konfiguration, den Ealge Tasys in einer 6×6-Variante für die Schweizer Armee (-> aktuelle Meldungen zur Schweizer Armee), den Piranha Advanced Artillery Carrier (AAC) und sein Anaconda-Brückenlegesystem auf Lkw-Basis in Szene (-> Neuheiten von GDELS auf der Eurosatory).
Achleitner rückte Survivor I in den Fokus
Im Mittelpunkt des Messeauftritts des Tiroler Firmenunternehmens Franz Achleitner Fahrzeugbau und Reifenzentrum GmbH stand der HMV Survivor I. Zuletzt hat sich das österreichische Innenministerium für seine Sondereinsatzeinheit WEGA für ein Exemplar des gepanzerten Fahrzeugs entschieden, das Interesse sei aber auch von anderer Seite groß, wie Geschäftsführer Franz Achleitner und Verkaufsleiter Andreas Lettenbichler im Gespräch mit Militär Aktuell bestätigten.
„Wir haben dahingehend auch in Paris viele Anfragen und auch viele gute Gespräche geführt.” Für Achleitner war die Eurosatory zudem auch einmal mehr eine gute Möglichkeit, um neben Beschaffern auch mit Zulieferern ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Freude herrschte über die kürzlich erreichte Q3-Zertifzierung des Unternehmens, dazu wird Militär Aktuell schon bald mehr berichten.
Artus von Charisma Tec in der Outdoor Dynamic Show
Untermieter am Stand von Achleitner war mit Charisma Tec ein junges Grazer Unternehmen, bei dem sich alles um das unbemannte Bodenfahrzeug (UGV – Unmanned Ground Vehicle) Artus drehte. Und das nicht nur sprichwörtlich: Charisma Tec konnte den Artus bei der zwei Mal täglich stattfindenden Outdoor Dynamic Show präsentieren und dort Runden drehen lassen (siehe Video).
Das Fahrzeug musste vor jeweils rund 500 Zuschauern eine Häuserschlucht passieren, am Stand drehen, einen Graben überbrücken und sich im Gelände beweisen. Dank einer automatischen, vom Unternehmen selbst entwickelten, nivellierenden Konstruktion blieb dabei die horiontale Transportplattform stets stabil – ideal, um mit dem Fahrzeug beispielsweise Verletzte vom Gefechtsfeld abzutransportieren, Güter oder Munition zu transportieren, wie Geschäftsführerin Sandra Slavinec und Entwicklungsleiter Dieter Lutzmayr erklärten.
„Wir waren in eine Performance mit elf weiteren Firmen eingebettet und haben viel positives Feedback für unser System bekommen und neue Kontakte knüpfen können”, so Sandra Slavinec.
Viele internationale Delegationen bei Aaronia
Neue Kontakte sind es auch, über die sich Aaronia Österreich-Geschäftsführer Stephan Kraschansky (-> Gastkommentar: Wie holen wir Drohnen vom Himmel?) am Ende der Messe freute. Unter anderen besuchten Delegationen aus Ungarn, Japan, Kolumbien, Mexiko, Ruanda, Malaysia und aus dem Kosovo den Aaronia-Stand. Besonders lang blieb die deutsche Delegation rund um Generalleutnant Andreas Marlow, der seit September 2023 stellvertreter des Inspekteurs des Heeres und Kommandeur Militärische Grundorganisation ist. „Die Delegation der Bundeswehr hat sich viel Zeit genommen, war mehr als eine halbe Stunde hier bei uns”, so Kraschansky im Gespräch mit Militär Aktuell.
Großes Interesse zog bei den Delegationen vor allem der neue FPV Video Decoder auf sich. Dabei geht es vor allem um die Peilung von FPV-Videosignalen mit der Möglichkeit der Dekodierung des zur jeweiligen Drohne gehörenden Signals. „Analog zu einem Video- und Audiodecoder lässt sich das Signal dann auch selbst abrufen. Wir sehen dadurch auf unseren Bildschirmen, was auch der Pilot der FPV-Drohne sieht. Die Kunst dabei ist es, die richtige Drohne mit dem richtigen Video in Übereinstimmung zu bringen und dementsprechend den Anflugpfad zu triangulieren”, erklärt Kraschansky. „Das System ist schon länger erfolgreich im Einsatz, wir haben es hier aber nun erstmals vorgestelllt.”
Carinthia zeigt neue Loftshell-Bekleidungslinie
Nicht nur mit der Ankündigung, dem Jagdkommando den neuen „Kampfanzug SEK” zu liefern, sondern auch mit der Entwicklung der neuen Loftshell-Bekleidungslinie, ließ Carinthia zuletzt aufhorchen: Sehr atmungsaktiv, besonders leicht und geräuscharm, dennoch aber auch widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen sollen die neuen Jacken sein, die ab dem Sommer vorbestellt werden können. Wenn auch wir den Näse- und Windschutz in der Pariser Halle nicht testen konnten, so hält die Loftshell Hydro sonst alles, was dem neuen Material zugeschrieben wird. Besonders eindrucksvoll das angenehme Tragegefühl auf der Haut, sehr erfreulich auch die verlängerten Armabschlüsse, versiegelten Nähte und wasserundurchlässigen Reißverschlüsse. Wir probierten uns durch das Sortiment und bleiben auch bei den kommenden Neuentwicklungen des Kärntner Traditionsbetriebes dran.
Neue Dienstwaffe der französischen Armee bei Glock
Bewährtes und Neues (-> Glock zeigt Neuheiten und Überraschungen auf der Enforce Tac) stellte auch Glock zur Schau. Bei der Eurosatory fand sich in der breiten Palette an Pistolen für den Defence-Bereich so manche Besonderheit. Gerade in Frankreich ein Muss: Die Präsentation der Glock 17 Gen5 in der Version als neue Dienstwaffe für die französische Armee. Die Kurzwaffe war nicht nur wegen feiner Detailanpassungen, sondern auch wegen dem montierten Schalldämpfer ein besonders auffälliges Stück in der Kollektion.
Palfinger mit Kanada-Auftrag
Gleich angrenzend an den Carinthia-Stand präsentierte Palfinger sein Angebot für den Defence-Bereich. Im Mittelpunkt stand dabei der Crayler, ein allradgetriebener Mitnahme-Stapler, der die Manipulation von Lasten und Ausrüstungen selbst an Einsatzorten erlaubt. Das Umschlagsgerät wird laut Josef Fenninger, dem Key Account Manager für Defence Solutions, laufend adaptiert und verbessert und steht aktuell bereits bei zahlreichen Streitkräften im Einsatz. In relevanten Stückzahlen etwa auch bei der deutschen Bundeswehr (80 Fahrzeuge, -> aktuelle Meldungen rund um die Bundeswehr), beim Bundesheer (zehn Fahrzeuge, -> aktuelle Meldungen rund um das Bundesheer) und bei den französischen Spezialeinsatzkräften.
Interessantes gab es von Palfinger auch im Ausstellungsbereich von Mercedes-Benz Special Trucks zu sehen: Der deutsche Hersteller präsentierte dort neben anderen Fahrzeugen auch seinen Zetros 3851A 8×8 mit Palfinger-Kran, mit dem man zuletzt erfolgreich an einer Testung des kanadischen Verteidigungsministeriums teilgenommen hatte. Kanada hat dem Unternehmen daraufhin einen Auftrag über insgesamt 1.500 Zetros-Logistik-Lkw in unterschiedlichen Ausführungen erteilt. Neben Mercedes-Benz Special Trucks gehören zum beauftragten Hersteller-Verbund auch die Unternehmen Marshall Canada, Soframe, Manac, General Dynamics Land Systems-Canada (GDLS-Canada) und eben Palfinger.
Eurosatory-Präsenz von Pik-As, AVL List & Co
Im Österreich-Bereich der Halle 5A hatten auch noch einige andere rot-weiß-rote Unternehmen ihren Stand: Bei Pik-As beispielsweise präsentierte Geschäftsführerin Christina Polster (-> Interview mit Militär Aktuell) technische und elektrotechnische Komponenten wie Relais, Kippschalter, Leuchten und technische Schnittstellenkomponenten. In Paris mit dabei waren außerdem Airborne Technologies und AVL List, Billitz, die Chebcheb Group, Pewag, Frequentis, Engineering Center Steyr Magna, Drone Passion, Swarovski Optik, High Pressure Instrumentation (HPI) und Plansee.
J. Blaschke Wehrtechnik GmbH zeigt Schutzlösungen
Teil des Österreichs-Pavillons auf der Eurosatory war auch die auf die Fertigung von ABC-Schutzanzügen spezialisierte J. Blaschke Wehrtechnik GmbH. Das Unternehmen zeigte in Paris drei Anzugtypen, eine neue Aufbewahrungsmöglichkeit für das Lüftungssystem SAB-87 und erstmals auch ein neu entwickeltes Uriniersystem für Frauen für den Laboranzug. „Wir haben daran lange getüftelt”, so Junior-Geschäftsführerin Romana Haager vor Ort im Gespräch mit Militär Aktuell.
Am Blaschke-Stand erstmals zu sehen waren auch neue, vollständig dekontaminierbare Rucksäcke aus NBC-beständigem Material und eine Klappbox, über die normalerweise kontaminierte Proben sicher hantiert werden können – auf der Eurosatory konnten sich Interessenten über die Box allerdings Give Aways greifen.
Gut gefüllte Auftragsbücher bei Raytech
Unmittelbar neben der J. Blaschke Wehrtechnik GmbH präsentierte Geschäftsführerin Doris Schneider-Schrei ihr Unternehmen Raytech. Weltweit 800 Mitarbeiter (Raytech unterhält neben der Zentrale in Österreich auch Werke in der Slowakei, in den Niederlanden, in der Türkei und in Sri Lank) entwickeln, entwerfen und produzieren elektrische Systeme für jede Art von kommerziellen und militärischen Plattformen. Dazu zählen Verkabelungen ebenso wie Lichtlösungen und Reifendrucksensoren”, so Doris Schneider-Schrei. Zu den nationalen Kunden gehören Empl, Achleitner, Airborne Technologies und GDELS-Steyr.
Zu Kunden im Ausland wollte die Firmenchefin keine genaueren Angaben machen, nur so viel: „Unser Auftragsbücher sind gut gefüllt und die Messe hier hat wieder gezeigt, dass die Nachfrage nach unseren Produkten groß ist. Wir haben in jedem Fall viele interessante Projekte in der Pipeline.” Über einige davon wird Doris Schneider-Schrei demnächst auch in einem Interview mit Militär Aktuell erzählen.
K238i bei Kahles im Fokus
Über weiterhin reges Interesse am erst kürzlich erschienen K328i darf sich Kahles freuen. Die lange Entwicklungszeit und der intensive Austausch mit Anwendern machen sich dem Vernehmen nach bezahlt. Das Zielfernrohr wurde zwar in Hinblick auf die Anforderungen von Präzisions-, PRS- und Long-Range-Schützen entwickelt. Es wird aber zunehmend auch als willkommene Lösung bei jagdlichen Anwendungen, wie der Ansprache unter schwierigen Lichtverhältnissen, gesehen. Zwar sind die Lichtverhältnisse in einer Messehalle nicht mit jenen in einem Wald im Morgengrauen vergleichbar; der Blick durch das Glas vor Ort und nicht zuletzt die verschiedenen verfügbaren Absehen lassen aber ein breites Anwenderspektrum als sehr wahrscheinlich erscheinen.
Granatwerfer GL-40 bei Steyr Arms
Steyr Arms (-> Interview mit Tim Castagne: „Neue Ära für Arex und Steyr”) zeigte bei der Eurosatory neben einem HS .50 M1, dem neuen DMR 762 und Varianten des Steyr AUG (-> Das Steyr AUG im Fokus: Jubiläum am Schießplatz) auch ein Modell des Granatwerfers GL-40 in schwarzer Färbung. Das gleiche Modell (in anderer Farbe) wird – wie erst kürzlich bekannt wurde – an die deutsche Bundeswehr ausgeliefert. Steyr Arms setzte sich damit bei einer Ausschreibung gegen starke Konkurrenz durch.
Beschossene Helmmodelle bei Ulbrichts
Als weiterer starker Partner für Behörden stellte in Paris Ulbrichts (-> Ulbrichts Manager Thomas Poandl im Interview) seine Produkte vor. Weiterhin als Ausrüster von ballistischen Schutzhelmen für die Polizei gefragt, richtet Ulbrichts aber auch sein Augenmerk auf spezialisierte Kräfte im militärischen Bereich. Angesichts der sehr hohen Schutzklassen bei verhältnismäßig geringem Gewicht auch nicht verwunderlich. Eindrucksvoll war, vor Ort die beschossenen Modelle zu sehen, insbesondere, wenn leistungsstarke Kaliber wie .308 Win oder 7,62×39 im Spiel waren. Wegen der verwendeten Materialien sind weder Splitter noch Abpraller zu befürchten. Stattdessen wird das Geschoss vollständig aufgenommen und gibt zugleich aber verhältnismäßig wenig Energie an den zu schützenden Kopfbereich ab. Hochtechnologie „Made in Austria”.
Zero Compromise Optic zeigt ZC 210
Als Besonderheit dieses Jahres am Zielfernrohr-Markt durfte es auch bei der Eurosatory 2024 nicht fehlen: Das ZC 210 von ZCO Zero Compromise Optic (-> IWA 2024-Neuheit: DMR-Optik ZC 210). Von dynamischen Schießdisziplinen bis hin zum behördlichen Bereich deckt das robuste und präzise verarbeitete Glas eine beachtliche Bandbreite ab. Zwischen diesem und anderen Modellen fand sich aber auch ein besonderes Exemplar des ZC 420 4–20×50. Ein größerer Spezialauftrag der luxemburgischen Armee forderte eine Färbung in einem Oliv-Ton. Obwohl aufwendig in der Produktion, könnte, so darf vermutet werden, auch andere Anwender eine solche oder ähnliche Farbvariante gefallen. Bei der Eurosatory 2024 wurden uns außerdem erste Entwicklungsschritte an einer Detaillösung, an der ZCO arbeitet, gezeigt – wir dürfen gespannt bleiben.
Neuer Jammer bei Accurision
Eine Neuentwicklung eines Jammers aller GNSS-Frequenzen (Globales Navigationssatellitensystem) im Long-Range-Bereich präsentierten Accurision aus Vorarlberg. Bisher auf die Entwicklung von Transceivern konzentriert, deckt der Störsender Aigis EGM-2 sozusagen die Gegenseite des Funkens ab: Der Empfang jeglicher GNSS-Signale – vom Funkgerät bis zur Drohne – ist mit dem Gerät im Radius von bis zu 40 Kilometern möglich.
Bedeutend besonders der einfache und zugleich modulare Aufbau: Stromversorgung und zwei Antennen anschließen und den Schalter umlegen – mehr braucht es nicht. Getragen kann der Jammer von zwei Personen werden, das ganze System können diese innerhalb von zehn Minuten ohne technische Vorkenntnisse aufbauen. Anbauten mit Kühlung, sowie Adaptionen in bestehende mobile Systeme sind ebenfalls möglich. Aktuell wird bereits an Weiterentwicklungen des robusten und modularen Systems gearbeitet.