Die Übernahme von Steyr Arms durch die tschechische RSBC Invesment Group markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der österreichischen und europäischen Verteidigungsindustrie. Im Mittelpunkt des Deals steht Arex-CEO Tim Castagne, der nun auch die Leitung von Steyr Arms übernommen hat, und der mit dem rot-weiß-roten Traditionsunternehmen große Pläne hat, wie er gegenüber Militär Aktuell verrät.
Castagne kann auf mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Verteidigungsindustrie zurückblicken, in der Vergangenheit nahm er unter anderem führende Positionen bei renommierten Unternehmen wie Sig Sauer und Heckler & Koch ein.

Die Verbindung zwischen Arex und Steyr Arms unter der Ägide der RSBC-Gruppe soll durch eine klare Vision für die Zukunft der beiden Unternehmen gestärkt werden, wie Castagne betont. „Die erfolgreiche Übernahme von Steyr Arms ermöglicht es uns, ein umfassendes Portfolio anzubieten und auf die Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren. Wir stärken damit die europäische Verteidigungsindustrie sowie die zentralen Produktionsstätten in Österreich und Slowenien.” Synergien verspricht sich Castagne vor allem durch die Kombination der US-Vertretung von Steyr Arms und die Möglichkeit von Arex, als einziges ausländisches Unternehmen Fertigungslizenzen in Brasilien zu halten. „Damit haben wir unsere internationalen Vertriebskanäle und Produktionskapazitäten erheblich erweitert.”
Castagne betont die sich ergänzenden Stärken beider Unternehmen. Während Arex für seine Innovationen im Bereich nicht-letaler Systeme und Sportwaffen bekannt sei und Produkte auch für andere Marken herstelle, bringe Steyr Arms eine lange Tradition und eine starke Marke im Bereich der hochwertigen Langwaffen ein. „Diese Kombination erweitert unser Angebot enorm und ermöglicht es uns, unsere Präsenz in kritischen Märkten wie Nordamerika zu verstärken, wo Steyr schon jetzt eine etablierte Basis hat.”
Im Rahmen der Integration von Steyr Arms in die RSBC-Gruppe soll besonderer Wert auf die Beibehaltung aller bestehenden Mitarbeiter gelegt werden, da die Produktion bei Steyr als „besonders schlank und effizient” gilt, so Castagne. „Wir planen, unsere Produktionskapazitäten auszubauen und im Zuge der Expansion unser Team zu verstärken. In naher Zukunft werden wir auch neue Mitarbeiter einstellen, um die sich ergebenden Potenziale noch besser nutzen zu können.”
Auf die Frage nach möglichen Herausforderungen bei der Zusammenführung der beiden Unternehmen betont Castagne, dass keine größeren Probleme erwartet werden. „Die größte Herausforderung liegt nicht in strukturellen Schwierigkeiten, sondern darin, die Kommunikation und Prozessabläufe zwischen Arex und Steyr zu optimieren. Unser Ziel ist es, die bereits effizienten Abläufe weiter zu verfeinern und durch eine klare, abgestimmte Kommunikation die Zusammenarbeit zu intensivieren”, erklärt er. Durch diese strategische Ausrichtung sieht Castagne vor allem Synergien, die sich aus der Kombination der Stärken beider Unternehmen ergeben und somit den Weg für weiteres Wachstum und die Erschließung neuer Märkte ebnen.

Zur persönlichen Bedeutung der Übernahme äußert sich Castagne reflektiert: „Diese Rolle bringt nicht nur eine Erweiterung meiner bisherigen Aufgaben mit sich, sondern erfordert auch meine Präsenz sowohl in Slowenien als auch in Österreich. Ich bin darauf vorbereitet und freue mich darauf, unsere Pläne für Expansion und Wachstum voranzutreiben.” Der Manager betont im Gespräch auch die sich durch die Übernahme bietende einzigartige Möglichkeit, einen global agierenden Player im Verteidigungssektor zu schaffen.
„Wir stehen am Anfang einer spannenden Entwicklung. Mit der Unterstützung von RSBC und dank der Synergien, die sich durch die Übernahme ergeben, sind wir gut positioniert, um unsere Vision einer sichereren Welt durch führende Verteidigungstechnologien zu verwirklichen. Ein wesentliches Element unserer Strategie ist die Nutzung der starken und langfristigen Beziehungen, die Arex und Steyr Arms mit den Regierungen und Streitkräften ihrer Heimatländer pflegen. Diese bestehenden Kontakte bieten beiden Unternehmen eine robuste Plattform für weiteres Wachstum und Expansion.”
Castagne weiter: „Durch die Erweiterung unseres Produktportfolios können die Streitkräfte nun mit einem Partner zusammenarbeiten, der in der Lage ist, ein breiteres Spektrum ihrer Bedürfnisse abzudecken, was die Logistik vereinfacht und die Effizienz steigert. Diese Kombination bietet den Streitkräften erhebliche Vorteile in Form von Ressourcen- und Dienstleistungsintegration, mehrere Leistungen sind nun aus einer Hand beziehbar. Wir bemühen uns um den Aufbau eines starken, diversifizierten Portfolios, das in der Lage ist, effektiv auf die Anforderungen und Herausforderungen der globalen Verteidigungsindustrie zu reagieren”, schließt Castagne mit einer klaren Vision für die Zukunft ab.
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