Am 9. April 1942 ergaben sich die Überreste der legendären Philippine Scouts bei Morong der japanischen Armee. Davor hatte das 26th Cavalry Regiment lange erfolgreich Widerstand geleistet, am Ende machten die schwierige Lage und die Unterversorgung der Truppe einen Weiterkampf aussichtslos.

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Die Philippine Scouts waren Einheiten der regulären amerikanischen Armee auf den Philippinen. Sie gehörten zur den US-Streitkräften (-> aktuelle Meldungen rund um die US-Streitkräfte) und nicht zur Armee des philippinischen Commonwealth. Aufgestellt im Jahre 1901 bestanden die Mannschaften der Philippine Scouts aus handverlesenen philippinischen Freiwilligen (neben einigen wenigen amerikanischen Kadern) und dem Offizierskorps aus Amerikanern nebst einigen philippinischen Offizieren, die ihre Ausbildung in West Point absolviert hatten. Aus dem Zweiten Weltkrieg ist heute nicht nur die Schlacht bei Morong in Erinnerung geblieben.

Die philippinischen Soldaten erhielten die gleiche Ausrüstung und Ausbildung wie die Amerikaner, jedoch einen geringeren Sold – der allerdings weit höher als der Sold war, den Kolonialsoldaten europäischer Mächte bezogen. 1941 waren die Philippine Scouts eine gut ausgebildete und erfahrene Truppe mit durchschnittlich 13 Dienstjahren pro Soldat. Das 26th Cavalry Regiment der Philippine Scouts wurde am 1. Oktober 1922 in Fort Stotsenburg auf Luzon in der Nähe von Manila aufgestellt. Das Personal kam von einem Artillerieregiment und einem Infanterieregiment der Philippine Scouts.

26th Cavalry Regiment – Philippine Scouts – ©Archiv Seehase
Das 26th Cavalry Regiment bei einer Flussüberquerung über eine behelfsmäßige Brücke.

Bei Kriegsausbruch stand das Regiment unter dem Kommando von Colonel Clinton A. Pierce in Fort Stotsenburg mit Troop F bei Nichols Field. Die ersten japanischen Landungen auf Luzon fanden am 10. Dezember 1941 statt, die Hauptlandung erfolgte am 22. Dezember. Das 26th Cavalry Regiment (Philippine Scouts) zog sich kämpfend auf die Halbinsel Bataan zurück. Ab dem 9. Jänner 1942 verteidigte das Regiment als Infanterie die steilen Hänge des Mount Natib. Ganz in der Nähe führten Männer des Regiments am 16. Jänner bei Morong eine der letzten Kavallerieattacken der US Cavalry durch.

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Der Kampf bei Morong war ein denkwürdiges Kapitel in der Geschichte des 26th Cavalry Regiment. Während der Großteil der amerikanischen und philippinischen Truppen versuchte, unter ständigem Feinddruck die eigenen Positionen zu konsolidieren, erhielt der Troop F unter 1st Lieutenant Edwin P. Ramsay den Auftrag, das Dorf Morong an der Westküste Bataans zu besetzen. Die vorrückenden Kavalleristen fanden Hunderte Soldaten der japanische 65. Brigade vor, während weitere gerade den Batalan River durchwateten, um das an seinem Südufer gelegene Dorf zu erreichen. Lieutenant Ramsay gab dem 27-köpfigen Platoon an der Spitze seiner Marschkolonne den Befehl zur Attacke. Ramsay selbst führte die aus ihren 1911er Colt-Government-Pistolen feuernden Kavalleristen an. Sie ritten mitten in die Japaner, bei denen Panik ausbrach. Sofort ließ Ramsay absitzen und eine dünne Schützenlinie bilden, die die Japaner nun mit ihren Gewehren unter Feuer nahmen, während die anderen Platoons nachrückten. Ramsay durchsuchte noch das Dorf nach versprengten Japanern. Einheiten der 1. philippinischen Division rückten nach und verstärkten die Kavalleristen.

26th Cavalry Regiment – Philippine Scouts – ©Archiv Seehase
Eins mit der Umgebung: Im Kampf gegen die einfallenden Japaner musste sich das 26th Cavalry Regiment das ein oder andere Mal verschanzen.

Das 26th Cavalry Regiment operierte als Nachhut der amerikanisch-philippinischen Truppen auf Bataan. Am 15. März 1942 erging der denkwürdige Befehl, die verbliebenen 250 Pferde und 48 Maultiere zu schlachten – die alliierten Truppen litten Hunger und die Tiere waren nicht mehr zu versorgen. Am 9. April 1942 mussten die ausgehungerten und unterversorgten alliierten Truppen sich der 14. japanischen Armee ergeben. Was folgte, war ein grausames Kapitel: die wenigen Hundert Überlebenden des 26th Cavalry Regiments gingen in japanische Gefangenschaft, viele starben auf den berüchtigten Todesmärschen oder in japanischen Gefangenenlagern. Die überlebenden philippinischen Gefangenen wurden zum größten Teil im Juli 1942 entlassen, viele schlossen sich Guerillaeinheiten an und kämpften weiter. Troop C des Regiments war bei dem Rückzug nach Bataan isoliert worden und bildete eine eigene Guerillaeinheit.

Lieutenant Ramsay entkam der Gefangenschaft und kämpfte ebenfalls weiter. Für seinen Einsatz bei Morong erhielt er später den Silver Star und das Purple Heart.

Quelle©Archiv Seehase