Am 8. Februar wird in Wilhelmshaven die Fregatte „Hessen” der deutschen Bundeswehr ins Mittelmeer verabschiedet. Vorbehaltlich eines EU- und eines nationalen Mandates wird sie sich zum Schutz der Handelsschifffahrt und für die Freiheit der Seewege im Roten Meer an der internationalen Mission „Eunavfor Aspides” beteiligen.

Die „Hessen” wird mit einer Besatzungsstärke von etwa 240 Soldatinnen und Soldaten auslaufen. Dies schließt neben der eigentlichen Stammbesatzung sowohl das Flugbetriebsteam für zwei Bordhubschrauber Sea Lynx sowie weiteres Einsatzpersonal wie ein Ärzteteam, Soldaten des Seebataillons und einen Militärpfarrer mit ein.

„Ein potentieller Einsatz im Roten Meer wird für Schiff und Besatzung einen erneuten Härtetest darstellen”, sagt Fregattenkapitän Volker Kübsch, der Kommandant des Schiffes. „Die Motivation der Besatzung und die Einsatzfähigkeit des Schiffes haben wir im Rahmen der Very High Readiness Joint Task Force (Maritime) als maritime Speerspitze der NATO in der Nord- und Ostsee in den vergangenen sechs Monaten sicherlich deutlich unter Beweis gestellt. Die Geschehnisse der vergangenen Wochen und Monate im Roten Meer machen aber auch deutlich, dass dieser Einsatz eine ganz andere Charakteristik besitzen wird. Die Bedrohung dort ist nun nicht mehr abstrakt, sie ist ganz konkret und besteht aus einer Vielzahl an Waffen, die dort regelmäßig zum Einsatz gebracht wurden. Ich weiß nur zu gut um die Fähigkeiten des Schiffs und der Besatzung und möchte daher allen Freunden und Angehörigen der Besatzung ein wenig die Sorgen um uns nehmen. Sie können sich in jeder Hinsicht auf uns verlassen”, führt der Kommandant fort.

Fregatte Hessen: Hochmodern & hochgefährlich

Hintergrundinformationen Fregatte Typ F124
Die deutsche Marine verfügt über insgesamt drei Fregatten der Sachsen-Klasse. Sie sind als Mehrzweckschiffe für Geleitschutz und Seeraumkontrolle konzipiert. Ihr Schwerpunkt ist die Luftverteidigung: Mit ihrem Radar SMART-L (Signal Multibeam Acquisition Radar for Tracking, L band) kann eine einzige Einheit der Sachsen-Klasse zum Beispiel den Luftraum über der gesamten Nordsee überwachen. Das Radar der Sachsen-Klasse ist in der Lage, mehr als 1.000 Ziele gleichzeitig zu erfassen. Kommt es darauf an, reichen die Flugabwehrraketen vom Typ SM2 aus dem Senkrecht-Startsystem Mk41 VLS (Vertical Launching System) der Sachsen-Klasse über 160 Kilometer weit. Alle Sensoren und Waffen an Bord sind für diese Hauptaufgabe Verbandsflugabwehr optimiert. Das Computer-Herzstück der Sachsen-Klasse dafür ist das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) mit einer starken Rechenleistung: Es verarbeitet alle Daten von den Radaren und übrigen Sensoren sowie die Informationen, die verbündete Schiffen liefern. Das System ist redundant auf mehr als einem Dutzend Rechner an Bord verteilt.

Die Sachsen-Klasse ist dank ihrer guten Kommunikationsanlage mit Funk- und Satellitenverbindungen auch in der Lage, mehrere andere Kriegsschiffe gleichzeitig zu führen. Die Bordhubschrauber der Sachsen-Klasse dienen der weitreichenden Jagd auf U-Boote. Mit diesen Fähigkeiten waren die Fregatten der Klasse 124 schon mehrmals im Nordatlantik in Flugzeugträger-Kampfgruppen der United States Navy integriert.

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Quelle@Bundeswehr/Rodewald